Liberty kompromisslos beim Poker ums Fernsehkabelnetz
Der US-Konzern Liberty Media ist bei seinem geplanten Einstieg in das deutsche Fernsehkabelnetz zu keinen Zugeständnissen an das Bundeskartellamt bereit.
Der US-Konzern Liberty Media ist bei seinem geplanten Einstieg in das deutsche Fernsehkabelnetz zu keinen Zugeständnissen an das Bundeskartellamt bereit. Wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf eine Stellungnahme des US-Konzerns berichtet, hält das Unternehmen an seinen Plänen fest, das Kabelnetz nur allmählich für Telefonie auszubauen. Laut der Zeitung argumentiert Liberty, dass durch noch zu entwickelnde Technik im 510-Megahertz-Bereich schon im Jahr 2005 ein Fünftel der Kunden via Kabel telefonieren könne. Das Kartellamt hatte zuvor angedeutet, dass mit dem konsequenten Ausbau des Netzes für Telefonie die Chancen auf eine Genehmigung zur Übernahme des Telekom-Kabels steigen.
Mittlerweile hat das Bundeskartellamt die Aufnahme von neuen Gesprächen mit Liberty Media in Aussicht gestellt. Für eine Bewertung der Stellungnahme sei es noch zu früh, sagte ein Sprecher des Bundeskartellamts der Nachrichtenagentur Reuters. Zunächst werde die Beschlussabteilung des Kartellamts in den ersten zwei bis drei Januar-Wochen über die mehr als 60 Seiten umfassende Schrift mit umfangreichen Anhängen beraten. Dann werde es auch weitere Gespräche mit Liberty geben. Allerdings müssen die Wettbewerbshüter bis zum 28. Februar über die geplante Übernahme entscheiden. (em)