Die ersten Updates für Windows XP

Der gemeinsame Nachfolger von Windows 9x/ME und NT/2000 ist noch nicht erschienen, schon machen Nachrichten über vermeintliche Updates die Runde.

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Der gemeinsame Nachfolger von Windows 9x/ME und NT/2000 ist noch nicht erschienen, schon machen Nachrichten über vermeintliche Updates die Runde. Paul Thurrott berichtete gestern auf seiner Website WinInformant über "Updates für Windows XP". Damit meint er nicht etwa ein erstes Service Pack, sondern vor allem Zusätze, die Microsoft schon zur Markteinführung unter die Leute bringen will, aber auch Strategieänderungen hinsichtlich der Zwangsaktivierung: In einem Treffen mit Microsoft hat Thurrott erfahren, dass ein großer Teil der PC-Hersteller auf die Aktivierung verzichten wird. Stattdessen sollen XP-Lizenzen wie schon bei Windows ME direkt mit der Hardware – genauer dem BIOS – verknüpft sein. Statt eines vollwertigen aktivierungspflichtigen Systems erhält der PC-Käufer also weiterhin eine an den jeweiligen PC gebundene Recovery-CD.

Weiter berichtet Thurrott über die von Microsoft versprochene Lockerung der Grenzen für eine Neuaktivierung: Steckt eine Netzwerkkarte im System, soll Windows XP bis zu sechs ausgetauschte Komponenten klaglos akzeptieren, bevor eine Neuaktivierung fällig wird. Wie Microsoft Thurrott erklärt hat, ist das Call-Center, das die telefonischen Aktivierungsanfragen annimmt, zum 14. September 24-Stunden und sieben Tage die Woche erreichbar. Microsofts erklärtes Ziel dabei soll sein, Anrufer nicht mehr als zehn Minuten warten zu lassen.

Angeblich überdenkt Microsoft auch die Update-Konditionen: Insbesondere will man Käufern eines neuen PC den Umstieg von einer mitgelieferten Home Edition auf die Professional-Version schmackhaft machen. Ein entsprechendes Update soll beinahe 40 Prozent günstiger zu haben sein als bisher angekündigt. Ferner arbeitet Microsoft an speziellen Lizenzmodellen, die den Kauf mehrerer XP-Lizenzen für den privaten Einsatz verbilligen – die Einsparungen ab der zweiten Lizenz fallen den Zahlen zufolge allerdings bescheiden aus, zehn US-Dollar hat Microsoft ins Gespräch gebracht.

Zu dem Plus!-Paket, das Microsoft ähnlich wie seinerzeit für Windows 95 auch für XP anbieten will, sollen sich weitere gesellen: eines fürs MP3-Encoding und eines zum Abspielen von Video-DVD. Die MP3-Funktionen stammen von Microsoft, die DVD-Pakete kommen von anderen Herstellern. Beide Pakete sollen 10 bis 15 US-Dollar kosten. Das Plus!-Paket wird deutlich teurer ausfallen. Es soll für 40 US-Dollar neue Desktop-Themes, Bildschirmschoner und Spiele mitbringen.

Eigentliche Software-Updates hat Thurrot nur wenige zu bieten; angeblich hat Microsoft Korrekturen für den Windows Messenger, den Movie Maker und einige Systemkomponenten fertig. Sie sollen mit der Produktverfügbarkeit zum Download bereitstehen. (ps)