NRW will Smartcards mit Fingerabdruck voranbringen

IT-Firmen und der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister wollen das Internet durch elektronische Fingerabdrücke sicherer machen.

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  • dpa

Informationstechnologie-Firmen und der Wirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen wollen das Internet durch elektronische Fingerabdrücke sicherer machen. Das Land denkt dazu auch an eine weit reichende finanzielle Förderung. Durch neue Sicherheitsstandards sollen vor allem die Akzeptanz des elektronischen Handels und die Abwicklung öffentlicher Verwaltungsvorgänge via Internet verbessert werden, erläuterte Wirtschaftsminister Ernst Schwanhold (SPD) am Montag in Düsseldorf. Dem könnten unter anderem spezielle Smartcards mit Identifzierungfunktion durch einen Fingerabdruck dienen.

Der Schlüssel zum Sicherheitsstandard der Zukunft soll nach den Vorstellungen der Initiative "secure-it.nrw.2005", die heute zusammentraf, mit Hilfe einer Vielzahl von Einzelprojekten gefunden werden. Erste Ideen soll ein Wettbewerb zu Beginn des nächsten Jahres liefern. Bei der Umsetzung ihrer Vorhaben könnten sich Firmen dann bis zu 50 Prozent ihrer Kosten vom Land subventionieren lassen, sagte Schwanhold. Als Ansprechpartner für die kreativen Köpfe werde eine eigene Agentur bei der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg eingerichtet.

Die Smartcard könnte nach Aussagen Schwanholds dazu beitragen, dass die Menschen in Zukunft nur mehr eine einzige Plastikkarte in ihrem Geldbeutel herumtragen müssen. Auf der Karte könnten alle Daten der Person gespeichert sein. Ein spezielles Gerät, das sowohl an Geldautomaten und Supermarktkassen als auch an vielen PCs steht, ersetze dann die heute übliche Geheimzahl durch die Überprüfung des Fingerabdrucks. Es sorge dafür, dass nur der Berechtigte mit seiner Karte bezahlt, sei es im Online-Handel oder im Geschäft.

Um die Vorzüge des Internets stärker in der öffentlichen Verwaltung zu nutzen, etwa mit Hilfe so genannter eGovernment-Lösungen, werde ferner ein Leitprojekt "Digitales Ruhrgebiet" vorbereitet, sagte Schwanhold. Die Verantwortung dafür soll bei der Projekt Ruhr GmbH (Essen) liegen.

Weitere Hilfe soll der IT-Standort NRW in Form eines neuen Internet-Portals erhalten. Auf der Plattform "it-portal.nrw" könnten sich Interessierte einen Überblick über das Wirken von IT- Unternehmen zwischen Bonn und Bielefeld verschaffen, sagte Schwanhold. (dpa) / (jes)