Handybesitzer als Hilfspolizisten

Der SMS-Service-Anbieter SafeCity beliefert seine Mitglieder mit offiziellen Fahndungsmeldungen der Polizei.

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  • Karsten Violka

Der SMS-Service-Anbieter SafeCity beliefert seine Mitglieder mit offiziellen Fahndungsmeldungen der Polizei. Das Münchner Unternehmen des ehemaligen Kriminaloberkommissars Peter Schmid hofft, auf diese Weise Hobby-Detektive zu gewinnen, die gestohlenen Autos, vermissten Personen und entlaufenen Straftätern hinterherspionieren sollen. Gibt ein aufmerksamer Bürger der Polizei einen erfolgreichen Tip, winkt ihm von SafeCity sogar eine Prämie von 500 Mark. SafeCity möchte natürlich kostendeckend arbeiten und ergänzt deshalb jede Schnüffel-Info durch eine kurze Werbebotschaft.

Konrad Freiberg, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei hat an dem Angebot wenig auszusetzen: "Bei Fahndungen ist die Polizei auf jede Unterstützung angewiesen.". Allerdings kann er sich auch nicht so recht vorstellen, dass der Dienst wirklich Erfolg haben wird. "Es wäre uns natürlich lieb, wenn keine Werbung dabei wäre, aber ich habe kein Problem damit."

Datenschutzrechtliche Bedenken gibt es bei SafeCity nicht, die Mitglieder informieren die Polzei auf direktem Wege; den Erfolg bestätigen die Polizeidienststellen gegenüber SafeCity anonym, sagte Peter Schmid gegenüber heise online.

Nach Angaben des Unternehmens nutzen den Dienst bereits 8000 Mitglieder – deren Zahl soll bis Jahresende auf 50.000 anwachsen, hofft der SafeCity-Chef. (kav)