Prozess um Organhandel im Internet
Zum Auftakt des bundesweit ersten Prozesses um Organhandel im Internet hat ein 19-Jähriger am Mittwoch in Homberg (Hessen) bestritten, seine Niere online zum Verkauf angeboten zu haben.
Zum Auftakt des bundesweit ersten Prozesses um Organhandel im Internet hat ein 19-Jähriger am Mittwoch in Homberg (Hessen) bestritten, seine Niere online zum Verkauf angeboten zu haben. Fremde hätten Zugriff zu seinem Computer gehabt und das Angebot aufgegeben, sagte der angeklagte Russlanddeutsche vor dem Amtsgericht Homberg. Er soll das Organ über ein Internet-Auktionshaus für 100.000 Mark (51 100 Euro) zur Versteigerung angeboten haben. Zu einem Verkauf der Niere war es jedoch nie gekommen. Dem Mann wird ein Verstoß gegen das Transplantationsgesetz vorgeworfen.
Nach den bisher vorliegenden Beweisen hätte er den Angeklagten freisprechen müssen, sagte der Richter. Das hätte aber ein Kapitulieren vor kriminellen Machenschaften im Internet bedeutet. Deshalb solle nun ein Sachverständiger den Computer des Mannes untersuchen. Ein Journalist war im Februar bei seinen Recherchen auf das Angebot gestoßen und hatte die Justiz eingeschaltet. (dpa) / (wst)