KPN versteigert Mobilfunk-Masten von E-Plus
Der niederländische Telefonkonzern KPN, zu dem auch E-Plus gehört, will in einer Auktion 2300 Mobilfunktürme versteigern.
Der niederländische Telefonkonzern KPN, zu dem auch E-Plus gehört, will in einer geheimen Auktion 2.300 Mobilfunktürme versteigern. Nach Informationen der Welt will der Konzern auch in Deutschland 1.100 Masten des Mobilfunkunternehmens E-Plus veräußern. Dem Bericht zufolge gehören zu den Interessenten sechs "Tower-Gesellschaften", die die Masten betreiben und weiter vermieten wollen. KPN erhofft sich demnach einen Erlös von bis zu 600 Millionen Euro.
Das Telefon-Unternehmen kann auf diese Weise die Kosten für die Wartung der Sendemasten einsparen; stattdessen entstehen KPN Kosten für die Miete der Masten. E-Plus müsste mit der zusätzlichen Nutzung der Masten durch Konkurrenzfirmen rechnen. Die Pressesprecherin von E-Plus, Catrin Glücksmann, erklärte gegenüber heise online, dass das Betreiben von Mobilfunk-Masten nicht zum Kerngeschäft eines Netzanbieters gehöre und sich deshalb sehr gut auf eine externe Gesellschaft verlagern lasse. Auch im Hinblick auf zukünftige Techniken wie UMTS sei dies wirtschaftlich. Hinzu komme der ökologische Aspekt: Wenn sich mehrere Netzbetreiber Sendeanlagen teilen, könne deren Anzahl reduziert werden. Die E-Plus-Kunden hätten durch die Umstrukturierungen keine Verschlechterung der Netzqualität zu befürchten, betonte die Sprecherin.
KPN, die größte niederländische Telefongesellschaft, sitzt derzeit auf einem Schuldenberg von 22,8 Milliarden Euro. Dieser entstand durch den Kauf von E-Plus und den Erwerb von UMTS-Lizenzen in Deutschland und Großbritannien. Im ersten Halbjahr verbuchte KPN zudem einen Nettoverlust von einer Milliarde Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatten die Holländer immerhin noch Gewinne von 19 Millionen Euro erzielt. (kav)