Deutsche Philips erwartet rückläufigen Umsatz
Ein "gravierender Personalabbau" sei aber nicht geplant, sagt der Philips-Sprecher.
Die deutsche Philips-Organisation steht im 75. Jahr ihres Bestehens in einer schwierigen Situation. "Wir können uns den weltweiten Tendenzen vor allem auf dem Halbleiter-Markt nicht entziehen", sagte Walter Conrads, der Sprecher der Geschäftsführung von Philips Deutschland, am heutigen Donnerstag. So seien mehr als 1000 der 14.000 Beschäftigten in Deutschland in Kurzarbeit. Der Vorjahresumsatz der Philips GmbH von 5,37 Milliarden Euro werde nicht wieder erreicht. Es sei bislang jedoch gelungen, Entlassungen weitgehend zu vermeiden. Auch sei kein gravierender Personalabbau geplant.
Mittelfristig sei das Unternehmen für die digitale Zukunft gut gerüstet und werde von einem Aufschwung schnell profitieren. "Nachdem wir uns schon seit Mitte der neunziger Jahre von der Massenfertigung einfacher Elektronikprodukte verabschiedet haben, liegt unser Schwerpunkt heute auf hochwertigen Technologie-Lösungen", sagte Conrads. Das gelte besonders für die Bereiche Halbleiter, Licht und Medizinsysteme. Die Schlüsselthemen der Zukunft seien Konvergenz, Digitalisierung und das Internet. "Wir werden immer mehr Geräte miteinander verknüpfen: Audiosysteme mit Fernsehgeräten und Fernsehgeräte mit Computern, am besten drahtlos", erklärte der Philips-Chef.
Philips habe in den vergangenen Jahren auch in den konsumnahen Bereichen seine Position in Deutschland ausgebaut, hieß es weiter. So sei der Marktanteil in der Unterhaltungselektronik in den vergangenen zehn Jahren von 7,6 auf 12,6 Prozent gestiegen und habe damit Philips den zweiten Platz im Markt eingetragen. Auch bei den Elektro-Hausgeräten belege der Konzern mit einem Marktanteil von 13,2 Prozent Platz zwei. Die Höhe der Investitionen belege, dass die zweitgrößte Landesorganisation nach den USA bei dem Weltkonzern weit oben stehe: Im laufenden Jahr werde Philips rund 200 Millionen Euro in Deutschland investieren, mit den Schwerpunkten bei Halbleitern, Xenon-Autolampen und Medizintechnik.
Die deutsche Philips wurde 1926 in Berlin gegründet. Die Zentrale ist seit 1946 in Hamburg angesiedelt, wo Philips mit rund 5000 Beschäftigten einer der wichtigsten Arbeitgeber ist. Das Unternehmen feiert sein Jubiläum am 29. November mit einem Festakt im Hamburger Rathaus. (dpa) / (anw)