Software-Verband nimmt Stellung zu Linux im Bundestag

Der Verband der Softwareindustrie Deutschland hat eine Reihe "nicht unerheblicher Argumente" gegen Open Source in die Debatte um Linux im Bundestag geworfen.

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Von
  • Oliver Diedrich

Der Verband der Softwareindustrie Deutschland e.V. (VSI) hat eine Reihe "nicht unerheblicher Argumente" gegen Open Source in die Debatte um Linux im Bundestag geworfen. In einem offenen Brief an den Vorsitzenden des Linux-Verbandes Daniel Riek bezieht der VSI-Vorsitzende Rudolf Gallist Position gegen die Argumente, die Riek Ende November genannt hatte.

Dabei äußert Gallist Bedenken hinsichtlich Zukunftssicherheit oder Gewährleistung und Support bei Open Source. Unter Verweis auf die hohe wirtschaftliche Bedeutung der "klassischen" deutschen Software-Industrie, deren Grundlage das "geistige Eigentum" an den entwickelten Programmen sei, fragt er: "Ist es zulässig, einen neuen Ansatz von Softwareentwicklung einseitig zu fördern und damit das gesamte Geschäftsmodell der deutschen Softwareindustrie in Frage zu stellen?"

Ganz unvertraut sind diese Argumente natürlich nicht, denn immerhin war Gallist bis vor zwei Jahren bei Microsoft Deutschland Geschäftsführer für den Bereich der mittelständischen Unternehmen und Partnergeschäfte. Im Frühjahr 2000 verließ er den Vorstand des Konzerns, um sich künftig um die Außendarstellung des Unternehmens zu kümmern. Microsoft hatte Linux und Open Source im vergangenen Jahr mehrfach mit dem Argument attackiert, dass Open Source geistiges Eigentum zerstöre. Inzwischen ist der Redmonder Softwareriese zu verstärkten Marketingmaßnahmen gegen das mittlerweile offen zum Gegner erklärte freie Betriebssystem übergegangen. (odi)