Temple-Tuttles Schweif bedroht Satelliten

Der Sternschnuppenschwarm der Leoniden ist in diesem Jahr besonders heftig.

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Alljährlich um die Zeit des ersten Kälteeinbruchs kommen die Leoniden wieder. Die Kometenstaubwolke, die scheinbar aus dem Sternbild Löwe mit 250.000 Stundenkilometern auf die Erde zurast, tritt nach Ansicht von Nasa-Experten an diesem Wochenende so heftig auf wie seit 35 Jahren nicht mehr. Dadurch könnten Satelliten in Gefahr geraten.

Die Satelliten werden mit ihrer unempfindlichen oder kürzesten Seite zum Hagel ausgerichtet, damit die Metallhaut nicht durchschlagen wird. Beim Aufprall eines Staubpartikels könnte das Metall zu Plasma verdampfen, ionisieren und so Kurzschlüsse verursachen. In der Geschichte der Satellitentechnik soll es erst ein Mal vorgekommen sein, dass ein Sternschnuppenschwarm einen Satelliten lahm gelegt hat.

Die Leoniden sind der Schweif des Kometen Temple-Tuttle, der 1866 zum ersten Mal beobachtet wurde. Alle 33 Jahre kommt der Komet der Sonne besonders nahe – zuletzt 1998 – und wird zum Teil ausgekocht. In den Jahren darauf ist sein Schweif besonders groß. Das Himmelsspektakel hat seinen Höhepunkt am 18. November; leider zu einem Zeitpunkt, an dem bei uns Tag ist. (anw)