Mikroelektronik-Forschung: Aufschwung im Abwind
Steigende Einnahmen aus der Vertragsforschung verzeichnet Europas fĂĽhrendes Mikroelektronik-Forschungsinstitut, das IMEC in Belgien.
Das Interuniversity Micro-Electronics Center (IMEC), Europas größtes Forschungszentrum auf dem Gebiet der Mikroelektronik, konnte seine Einnahmen aus der Vertragsforschung im vergangenen Jahr gegenüber 1999 um 24 Prozent auf 75 Milllionen Euro steigern. "Dieses Jahr werden wir voraussichtlich mit 90 Millionen Euro abschließen", gab Präsident Gilbert Declerck bekannt.
Den nochmaligen und – angesichts der weltweiten Krise der Mikroelektronik-Industrie sowie ihrer Abnehmer – anti-zyklischen Zuwachs von 20 Prozent im Jahr 2001 erklärt Declerck damit, dass die Unternehmen in Zeiten knapper Kassen näher zusammenrücken, um Kosten und Risiken von Neuentwicklungen gemeinsam zu tragen. "Die Firmen setzen vermehrt darauf, ihre Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen zu teilen." Als unabhängiges und neutrales Vertragsforschungsinstitut ist das im flämischen Löwen ansässige IMEC mit seinen knapp 800 Mitarbeitern dabei ein begehrter Partner in den Kooperationen.
Insgesamt beteiligen sich mehr als 500 Firmen und Institute aus aller Welt an zahlreichen Verbundprojekten – unter anderem im Bereich der Lithografie oder der Silizium-Prozesstechnik für die kommenden 100-nm-, 70-nm- und 50-nm-Chipgenerationen. Declerck zufolge stammen zurzeit 81 Prozent der Vertragsforschungseinnahmen aus der Industrie, 15 Prozent sind EU-Mittel und 4 Prozent gehen auf Aufträge der Europäischen Weltraumagentur ESA zurück. (Richard Sietmann) / (jk)