Die konzertierte Aktion von Viva und AOL Time Warner
Viva Plus soll im Internet und im Fernsehen zu einem "CNN des Musik-TV" werden, hoffen der deutsche Musiksender und der US-Medienriese.
An diesem Montag, den 7. Januar um 13 Uhr, geht der neue Musiksender Viva Plus in Köln mit einer Live-Schaltung zu seinen Korrespondenten auf Sendung. Viva will mit seinem neuen Zweitkanal, der das defizitäre Viva 2 ablöst, nach eigenen Aussagen eine Art "CNN des Musik-TV" schaffen. Dafür sollen Korrespondenten Informationen für die stündlich aktualisierten Nachrichten aus der internationalen Rock- und Popwelt liefern. Außerdem werden die Zuschauer über ein Laufband am unteren Bildschirmrand ständig mit Schlagzeilen versorgt.
Im Internet will Viva Plus Zuschauern die Möglichkeit geben, das Programm interaktiv mitzugestalten, etwa durch die tägliche Wahl der zehn besten Videoclips. Derzeit seien vier Reporterstellen in den "Popmetropolen" Berlin, Hamburg, London und Los Angeles eingerichtet, sagte ein Viva-Sprecher. Im Sommer kämen noch die Städte Barcelona und Tokio hinzu.
Die neu gegründete Viva Plus GmbH ist ein Joint Venture zwischen der Viva Media AG (51 Prozent), die verantwortlich für den Hauptsender Viva ist, sowie dem US-Medienriesen AOL Time Warner (49 Prozent). Das neue Programm wird nach Angaben von Viva in 30 Millionen Haushalten in den deutschsprachigen Ländern zu empfangen sein. Während Viva weiterhin als Entertainment-Sender für das Teenager-Publikum gedacht ist, soll Viva Plus etwas ältere Zuschauer ansprechen. Der Musiksender wolle zwei Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen erreichen, sagte Viva-Chef Dieter Gorny am Freitag dem Handelsblatt.
Insgesamt werden sich 60 Mitarbeiter um Viva Plus kümmern. Nach Angaben aus Branchenkreisen liegen die Anlaufinvestitionen bei 15 Millionen Euro. Geschäftsführer von Viva Plus ist Dominik Kaiser. Der 32-jährige Schweizer war zuletzt für das Techno-Fest "Street Parade" in Zürich verantwortlich. (dpa) / (jk)