Pfadfinder bohrt im Hirn
Um menschliche Fehler zu minimieren, testet ein Klinikum in Nottingham derzeit einen Roboter als Assistenten fĂĽr Hirnchirurgen.
Gehirnchirurgie erfordert höchste Präzision. Um menschliche Fehler, etwa durch Händezittern nach übermäßiger Koffeinzufuhr, zu minimieren, testet ein Klinikum in Nottingham derzeit einen Roboterarm, der den Arzt beim Herumpulen im grauen Schleim unterstützt. Der mechanische Arm mit Namen PathFinder kann zwar keine bisher unmöglichen Operationen durchführen, dafür die bekannten aber wesentlich schneller zu Ende bringen, berichtet der New Scientist.
Bisher mussten sich die Hirnkranken einen metallenen Käfig an den Schädel nieten lassen, an dem dann genaue Vermessungen und Berechnungen durchgeführt wurden. Der Pfadfinder braucht solche Krücken nicht. Ihm reichen kleine Titanium-Marker, die auf die Kopfhaut geklebt werden. Der Patient wird dann mit dem Computertomographen gescannt, wobei die Marker im erzielten 3D-Bild deutlich sichtbar sind. Auf diesem zeigt der Chirurg seinem robotischen Helfer die Zielregion und den Eintrittspunkt. Diesen Punkt kann sich die Neuentwicklung nicht selber aussuchen, da sie sonst mit der Bohrnadel womöglich in wichtige Teile des Hirns sticht.
Dann sieht sich der Robo-Arzt den Kopf mit seinem Kameraauge von auĂźen an und justiert sich anhand der leuchtenden Marker. An der richtigen Stelle setzt er die Nadel im richtigen Winkel an und ... wartet, dass der Chirurg selber bohrt. Nach weiteren Tests soll den Hirnspezialisten in GroĂźbritannien auch dieser letzte Schritt noch abgenommen werden. (cgl)