US-Innenministerium nur eingeschränkt online
Die Computer des US-Innenministeriums sind immer noch nicht voll funktionsfähig und online; rund 40.000 Indianer warten zurzeit auf ihre Pachtgebühren.
Am 5. Dezember 2001 ging auf Beschluss eines Bundesrichters die Homepage des US-amerikanischen Innenministeriums offline, weil die Sicherheit der Daten über Immobilien von Indianern nicht gewährleistet war. Mittlerweile ist die Internetpräsenz zwar wieder am Netz, viele Informationen sind aber für die Surfer noch nicht erreichbar. So führen Verweise auf das Bureau of Indian Affairs und den US Fish & Wildlife Service derzeit nicht weiter. Auch auf Wandertipps des National Park Service müssen Besucher der Homepage zum Beispiel verzichten.
Der Beschluss des Bundesrichters hat aber noch weiter reichende Konsequenzen. Nach US-Medienberichten werden statt E-Mails in der Behörde wieder Briefe auf Papier geschrieben und Recherchen im Internet durch Telefonate ersetzt -- ganz so wie zu Zeiten vor dem Internet. Zudem sind rund 40.000 Indianer betroffen, denen das Ministerium für die Überlassung ihres Landbesitzes Pachtgebühren zahlen muss. Seit einem Monat haben sie kein Geld mehr bekommen.
Keith Harper, ein Anwalt des Native American Rights Fund, kritisiert das Innenministerium. Es würde alles dafür tun, um seine Mitarbeiter trotz der Computerprobleme bezahlen zu können, die Indianer dagegen würden leer ausgehen. Dabei befänden sich unter ihnen viele Menschen, die von dem Geld ihre allernötigsten Bedürfnisse decken müssten. Die Bereiche des Ministeriums müssen so lange offline bleiben, bis nachgewiesen werden kann, dass die Daten nicht gehackt werden können. Bisher kann niemand sagen, wann es so weit ist. (anw)