Wissenschaftler wollen Telefonqualität optimieren

Darmstädter Wissenschaftler arbeiten daran, die Qualität der Telefonstimme zu verbessern und störende Nebengeräusche zu filtern.

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Von
  • David Adamczewski

Immer wieder werden Telefonate durch Piepsen oder Rauschen gestört. Das könnte nach Ansicht von Wissenschaftlern schon bald vorbei sein. Pia Dreiseitel von der Technischen Universität Darmstadt gab sich gegenüber der Nachrichtenagentur dpa zuversichtlich, störende Nebengeräusche mit technischen Tricks herausfiltern zu können. Vom 10. bis 13. September treffen sich über 100 Wissenschaftler auf einem internationalen Workshop, um den aktuellen Stand der Forschung zu diesem Thema zu diskutieren.

Bereits jetzt habe die Wissenschaft herausgefunden, wie man die als störend empfundenen Geräusche filtern könne, sagte Dreiseitel. Ein Problem sei aber immer noch die dadurch veränderte Stimme. "Je höher die Stimme ist, desto weniger Probleme gibt es", so die Darmstädter Forscherin. Das Filtern verändert dunkle Stimmlagen bislang immer. Versuche, die Nebengeräusche herauszufiltern und dann die verloren gegangenen Frequenzen bei der Sprache künstlich nachzubilden, laufen aber bereits.

Die Darmstädter arbeiten darüber hinaus an weiteren Herausforderungen wie der Beseitigung von Echoeffekten bei Handy-Freisprechanlagen. "Wir haben einen Kompensator entwickelt, der die Stimme, die aus dem Lautsprecher kommt, untersucht, das Echo berechnet und dann vor dem Mikrofon herausfiltert", gab sich Dreiseitel optimistisch. Aber auch hier gibt es Einschränkungen. Insbesondere dann, wenn sich der Telefonierer heftig bewegt oder im Zimmer umherläuft, können die Echos nicht mehr berechnet und damit nicht gefiltert werden. Noch keine Lösung ist Dreiseitel zufolge bislang in Sicht, was die angestrebte Übertragung von Video-Konferenzen in Stereoqualität betrifft.

Ausschlaggebend wird letztendlich der zu treibende Aufwand sein, der sich für die Anwender im Preis der Kommunikationsgeräte bemerkbar macht. Die Wissenschaftlerin schätzt die Mehrkosten für ein mit einem Echo-Kompensator ausgerüstetem Telefon auf 50 Mark. "Das ist für einige Hersteller bereits an der Schmerzgrenze." (daa)