Consors-Vorstandschef bleibt im Amt
Nach der Auffanglösung für die Muttergesellschaft SchmidtBank hat der Discount-Broker Consors Spekulationen über einen Rücktritt von Vorstandschef Karl Matthäus Schmidt zurückgewiesen.
Nach der Auffanglösung für die Muttergesellschaft SchmidtBank hat der Discount-Broker Consors Spekulationen über einen Rücktritt von Vorstandschef Karl Matthäus Schmidt zurückgewiesen. "Karl Matthäus ist im Amt und bleibt im Amt", sagte eine Consors-Sprecherin am Dienstag in Nürnberg. Das Handelsblatt hatte in seiner Online-Ausgabe berichtet, es gebe Rücktrittsgerüchte sowohl um Karl Matthäus Schmidt als auch um Consors-Vorstand Reto Francioni.
Francioni fordere eine Analyse der Geschäftsbeziehungen zwischen SchmidtBank und Consors, berichtete das Handelsblatt. Er werde das Führungsgremium möglicherweise verlassen. Consors wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.
Am Sonntag hatten die deutschen Großbanken gemeinsam mit dem öffentlichen Bankensektor in einer Rettungsaktion eine Auffanggesellschaft für die SchmidtBank gegründet. Sie übernahmen 65 Prozent der SchmidtBank-Anteile. Ein Verkauf des SchmidtBank-Anteils an Consors gilt seither in Branchenkreisen als wahrscheinlich. Im Handelsblatt hieß es, ein Komplettverkauf der 64,5-prozentigen Beteiligung gelte in Finanzkreisen aus kartellrechtlichen Gründen als unwahrscheinlich. Eine denkbare Lösung sei daher eine Aufteilung.
In Börsenkreisen wird bezweifelt, dass ein Investor am Kauf von Consors interessiert sein könnte. Mit einer Marktkapitalisierung des Konzerns von 511 Millionen Euro (rund eine Milliarde Mark) sei die finanziell angeschlagene Online-Bank derzeit zu teuer. Hinzu komme der Image-Schaden durch die Situation bei der Muttergesellschaft. Am Dienstag gab der Consors-Kurs weiter um zwischenzeitlich sieben Prozent auf 11 Euro nach. Ein Analyst sagte, um ein weiteres Absinken des Kurses zu verhindern, sei es wünschenswert, dass Consors und auch die Auffanggesellschaft der SchmidtBank so schnell wie möglich eine offizielle Stellungnahme zum weiteren Vorgehen abgeben. (dpa) / (wst)