Java lernen durch Zerstörung
Mit Robocode kann man seinen eigenen Kampfroboter in den virtuellen Wettkampf einer Java-Anwendung schicken.
Wenn sich heute Kinder für Computer begeistern, liegt das zumeist nicht an den unendlichen Möglichkeiten, die der BASIC-Compiler bietet, sondern an den vielen martialischen Spielen, in denen man noch richtig was tot- und kaputtmachen kann. Ein IBM-Entwickler kombiniert mit seiner Erfindung "Robocode" nun den Lerneffekt des Codierens mit der Motivation des Zerstörens.
In einer kleinen Arena lassen sich in der Java-Anwendung kleine panzerartige Roboter mit Geschützturm und Radar aufeinander hetzen. Die kleinen Fahrzeuge schießen aufeinander, fahren durch die Gegend und wer am Ende übrig bleibt, nachdem der Rest explodiert ist, der hat gewonnen. Der Witz liegt aber darin, dass man seinen eigenen Roboter mit dem eingebauten Compiler und Editor bauen kann. Dazu reicht es, in zwei Methoden eigenen Code einzugeben, um etwa den Turm, die Radaraugen oder das ganze Vehikel zu bewegen – und natürlich zu schießen, sobald "der Feind" (also jeder) in den Abtastwinkel des Radars kommt.
Bisher ist das Programm nach Aussagen des Entwicklers noch unfertig, doch macht es schon jetzt richtig Laune. Tiefschürfende Javakenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, da alle Aktionen ihre gekapselte Methode mit aussagekräftigem Namen haben: "fire(double power);" Später will der Erfinder der kriegerischen Java-Klassen auch die Möglichkeit bieten, eigene Robos vom Programm aus hoch- und runterzuladen. Dann sollen auch die ersten virtuellen Deathmatches abgehalten werden. (cgl)