1&1 stoppt DSL-Flatrate für Privatkunden

1&1 ersetzt seine Privatkunden-Flatrate durch einen volumenabhängigen Tarif und gesteht, dass das bisherige Konzept gescheitert ist.

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Von
  • Holger Bleich

1&1, bisher neben AOL der einzige echte Konkurrent zur DSL-Flatrate von T-Online, steigt aus dem Flatrate-Geschäft mit Privatkunden faktisch aus. Das Unternehmen teilte seinen Resellern heute mit, dass der Tarif 1&1 Internet DSL-Flat (19,90 Euro/Monat) eingestellt wird. Ersetzt werde er durch DSL Private (16,90 Euro/Monat), einen zeitunabhängigen Tarif, bei dem ein Transfervolumen von fünf Gigabyte inbegriffen ist. Jedes weitere Megabyte schlägt dann mit 0,5 Eurocent zu Buche.

Eine echte Flatrate gibt es bei 1&1 zwar weiterhin, allerdings vorrangig für Geschäftskunden. DSL Business kostet 39,90 Euro pro Monat, also mehr als das Doppelte des bisherigen zeitunabhängigen Pauschaltarifs.

Die Flatrate-Kunden hätten wesentlich mehr Traffic verursacht, als in der Kalkulation vorgesehen, räumte Firmensprecher Michael Frenzel gegenüber heise online ein: "Die Flatrate funktioniert momentan in Deutschland so nicht. Das mussten wir uns eingestehen und haben schnell gehandelt". Allein in den letzten vier Wochen seien 27.000 neue Flatrate-Kunden hinzugekommen.

Demnächst bekommen alle 1&1-Flatrate-Kunden ein Schreiben, in dem ihnen die Vertragsänderung mitgeteilt wird. Wenn sie bisher durchschnittlich unter fünf Gigabyte Traffic pro Monat verursacht haben, werden sie in den Private-Tarif eingestuft. Laut Frenzel gilt das für etwa 90 Prozent der Privatkunden. Alle anderen kommen in die Geschäftskunden-Flatrate. Aufgrund der einseitigen Vertragsänderung haben die Kunden ein Sonderkündigungsrecht. (hob)