Erste Sperrung von Websites in NRW

Der Düsseldorfer Provider Isis Multimedia Net sperrte den Zugang zu ausgewählten Internet-Seiten mit angeblich rechtswidrigen Inhalten.

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Von
  • Holger Dambeck

In Nordrhein-Westfalen hat ein erster Internetprovider damit begonnen, bestimmte Internetseiten mit angeblich rechtswidrigen Inhalten für seine Kunden zu sperren. Bereits am Montag änderte der Düsseldorfer Anbieter Isis Multimedia Net entsprechende DNS-Einträge auf seinem Nameserver. Isis-Kunden landen nun auf dem Seiten der Bezirksregierung Düsseldorf, wenn sie eine der fraglichen Websites ansteuern.

Hintergrund ist eine Aufforderung der Düsseldorfer Bezirksregierung an sämtliche Zugangsanbieter des Bundeslandes, bestimmte ausländische Webseiten mit rechtswidrigen Inhalten zu sperren. Eine Isis-Sprecherin begründete die Sperrung mit einem drohenden Bußgeld. Man sei durch die Bezirksregierung über die rechtswidrigen Inhalte in Kenntnis gesetzt worden und müsse deshalb handeln.

Der Chaos Computer Club (CCC) wandte sich gegen die "Zensur" des Internet. "Die massive Einschränkungen der Bürger in der Ausübung ihrer Meinungsfreiheit ist auf keinen Fall hinzunehmen", sagte CCC-Sprecher Jens Ohlig.

Am 13. November hatte die Behörde verschiedene Internet-Provider eingeladen, um technische Details einer Sperrung von Internet-Inhalten zu besprechen. Die Zugangsanbieter hatten dabei in Frage gestellt, ob sich der Zugang zu unliebsamen, im Ausland gehosteten Websiten überhaupt wirksam verhindern lässt. Die Teilnehmer der Anhörung einigten sich schließlich darauf, technische Lösungen zum Sperren von Websites in einem speziellen Arbeitskreis zu besprechen.

Siehe dazu auch Netzsperre für Fritzchen Doof in Telepolis. (hod)