Notes kostengünstiger als Exchange?

IBM vermeldet stolz das Ergebnis einer Studie, nach der Notes in wichtigen Einsatzbereichen billiger als Exchange sei.

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IBM vermeldet stolz, dass die Radicati Group herausgefunden hat, Notes habe in einigen Bereichen Kostenvorteile gegenüber Exchange zu bieten. Dies beträfe insbesondere die kritischen Bereiche Anschaffungskosten, Installation, Systemausfälle und Wartung. Die Studie wurde in gleichen Teilen von IBM und Microsoft gesponsort.

Vor drei Jahren hatte Radicati die letzte TCO-Studie (Total Cost of Ownership) im Bereich Messaging erstellt. Damals kam heraus, dass Exchange um den Faktor 2,5 günstiger sei als Domino. Nicht zuletzt deshalb freut sich IBM nun über einen positiveren Bescheid; eine grundsätzliche Überlegenheit von Notes gegenüber Exchange liest jedoch nur das sehr wohlwollende Auge. Bei Radicati lässt sich eine Executive Summary per E-Mail anfordern. Aus dieser Summary gehen die Untersuchungsmethode und die einzelnen Ergebnisse der Studie genauer hervor.

IBM und Microsoft haben jeweils fünf Referenzkunden benannt, die dann von Radicati befragt wurden. Dabei handelt es sich um jeweils sehr große Kunden mit durchschnittlich 17.000 bis 18.000 Mail-Benutzern. Die festgestellten Kosten pro Anwender liegen dabei auf sehr ähnlichem Niveau. So sollen im ersten Jahr insgesamt 279,03 US-Dollar für Notes gegenüber 285,51 für Exchange anfallen. Bei einer Betrachtung über drei Jahre kehrt sich das Verhältnis um. Dort liegt Exchange gegenüber Notes mit 217,93 gegenüber 220,84 im Vorteil. Betrachtet man diese Zahlen, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Messungenauigkeit größer ist als die Differenz der Ergebnisse.

Eine interessante Information lässt sich jedoch aus der Untersuchung herauslesen. Die Exchange-Kunden melden wesentlich höhere ungeplante Ausfallzeiten als die Notes-Kunden. Da Radicati geplante Service-Zeiten ganz anders bewertet als ungeplante Ausfälle, kann IBM hier einen deutlichen Kostenvorteil verbuchen.

Die Studie beleuchtet noch einen weiteren Bereich, der von IBM nicht erwähnt wird: Die TCO von Mail-Systemen bei Service-Providern. Hier treten vier Unternehmen als Sponsoren auf: Critical Path, iPlanet, Microsoft und Mirapoint. Hier liegen die TCO-Zahlen pro Benutzer in ganz anderen Bereichen: Im ersten Jahr des Einsatzes ziehen dort Mirapoint (0,72 US-Dollar), Critical Path (1,31 US-Dollar) und iPlanet (3,61 US-Dollar) dem Konkurrenten Microsoft (42,80 US-Dollar) weit davon. (Volker Weber) / (jk)