Kinder im Internet

Das Kinder-Netz: Immer mehr Kinder nutzen das Internet regelmäßig.

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Eine vom Fernsehsender Super RTL in Auftrag gegebene Studie ĂĽber Kinder am Netz dokumentiert den rasanten Einmarsch des Internet in deutsche Spielzimmer. Wie das MĂĽnchner Forschungsinstitut iconkids & youth, das sich selbst als "Spezialinstitut fĂĽr Kinder- und Jugendforschung" bezeichnet, ermittelte, stieg die Zahl der Netznutzer im Alter von 8 bis 12 Jahren von 13 Prozent im Vorjahr auf 35 Prozent, die im Oktober dieses Jahres errechnet wurden.

Die Untersuchung, von der erste Ergebnisse bereits Ende Oktober bekannt gegeben wurden, fand unter 1.243 Kindern zwischen sechs und 17 Jahren und deren Eltern statt, indem Fragebögen verteilt wurden und "jüngere Interviewer" mündlich nachhakten. Von allen Befragten antwortete mit 44 Prozent beinah die Hälfte, sie nutze das Internet. Dabei war das Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen mit 45 respektive 42 Prozent relativ ausgeglichen. Kaum verwunderlich, dass der Anteil der Netizens unter dem Nachwuchs mit dem Alter steigt. Der größte Sprung liegt zwischen der Gruppe der Acht- und Neunjährigen (16 Prozent) und jener der Zehn- bis Elfjährigen (43 Prozent). Von den Jugendlichen zwischen 16 und 17 sehen sich sogar 76 Prozent als "drin".

Regelmäßige Netzbesucher zwischen acht und zwölf Jahren haben nach der Untersuchung im Regelfall auch zu Hause Zugriff. Nur 14 Prozent muss zum Surfen die eigenen vier Wände verlassen, der Rest darf über das Medium Internet in ähnlicher Weise verfügen wie über das Radio, den Fernseher und Zeitschriften. Die Hälfte dieser Gruppe geht auch außer Haus ins Netz, meistens bei Freunden (69 Prozent), um Spaß zu haben und mit dem eigenen Computerwissen anzugeben. Der Netzzugang an den Schulen folgt mit 35 Prozent erst auf dem zweiten Platz.

50 Prozent der Befragten zwischen acht und zwölf setzen sich täglich oder fast täglich vor den Schirm, um sich durch die virtuelle Welt zu klicken. Die meisten beschränken sich dabei jedoch auf Sessions von unter einer Stunde. Diese Zeit verbringt der Großteil damit, "einfach so rumzusurfen", es gibt allerdings mit vier Prozent auch einen kleinen Teil, der regelmäßig Musik und Filme aus dem Netz saugt.

Kinder imitieren in gewissem Maße die Netzgewohnheiten ihrer Eltern. Letztere finden es zwar zumeist gut, dass sich die Schützlinge mit dem Netz beschäftigen, wollen aber auch wissen, was die Kinder dort wie lange machen. Wer Seiten auch für jüngeres Publikum erstellen möchte, sollte sich aber offensichtlich mehr Gedanken über die dort gebotenen Informationen als über "kindgerechte" Benutzerführung machen: Für diese Zielgruppe ist es viel wichtiger, was die Seite zu bieten hat (72 Prozent) als dass sie "extra für Kinder" gemacht wurde (11 Prozent). (cgl)