Datenschützer kritisieren Zwang zu Cookies, Javascript und ActiveX

Die Deutsche Vereinigung für Datenschutz hält den Einsatz von Cookies und aktiven Inhalten für zu riskant und fordert die Website-Betreiber auf, Alternativen anzubieten.

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Von
  • Holger Dambeck

Die Deutsche Vereinigung für Datenschutz (DVD) beobachtet mit Besorgnis, dass immer mehr Website-Betreiber die Surfer zur Nutzung von Cookies und aktiven Inhalten wie Javascript oder ActiveX nötigen. Der angebliche Komfortgewinn sei angesichts der damit verbundenen Sicherheitsrisiken eine "Zumutung", erklärte DVD-Vorstand Karin Schuler.

Ab sofort führt die Deutsche Vereinigung für Datenschutz eine schwarze Liste von Webseiten, die das Akzeptieren von Cookies oder aktiven Inhalten verlangen. Darunter sind unter anderem Auftritte des Auswärtigen Amtes und die Online-Auskunft der Deutschen Telekom. Die Datenschützer nehmen zu den betroffenen Anbietern Kontakt auf und bitten sie, auf Javascript & Co zu verzichten. Nach Angaben der DVD hat etwa das Auswärtige Amt daraufhin eine Alternativversion der Website angekündigt -- allerdings bislang als einziger der angeschriebenen Betreiber.

Das Verwenden von Cookies ist eine zweischneidige Sache: Einerseits erleichtern sie die Navigation auf Webseiten, andererseits werden sie von Marketingfirmen genutzt, um Daten über Surfer zu sammeln. Das Europaparlament hatte sich jüngst gegen Cookies ausgesprochen. Die Vereinigung für Datenschutz lehnt Cookies ebenfalls ab -- genauso wie aktive Inhalte. Der Nutzer müsse ein unbekanntes Programm auf dem eigenen Rechner starten und könne Ablauf und Auswirkungen nicht kontrollieren, lautet die Begründung.

An die Betreiber gerichtet, erklärte die Vereinigung: Wer Nutzer für ihr Sicherheitsbewusstsein bestrafe, weil eine Webseite nur mit Cookies und aktiven Inhalten funktioniere, habe nicht verstanden, worum es bei E-Commerce und Online-Dienstleistungen eigentlich gehe. Website-Betreiber sollten immer eine alternative Nutzung ihrer Angebote ohne aktive Inhalte ermöglichen. (hod)