US-Regierungsbeamte befĂĽrchten Cyberwar
Der Krieg in Afghanistan könnte Cyber-Attacken auf amerikanische Websites nach sich ziehen – das befürchten jedenfalls Beamte der US-Regierung.
Der Krieg in Afghanistan könnte groß angelegte Hackerangriffe auf US-Websites nach sich ziehen. Diese Befürchtung ist zwar nicht neu, wurde aber einem Bericht der New York Times zufolge erstmals von US-Regierungsbeamten öffentlich eingeräumt. Damit übereinstimmend, so das Blatt, warnten auch nicht näher bezeichnete Computersicherheits-Experten vor einer zunehmenden Zahl von Cyber-Attacken.
Frank J. Cilluffo, Terrorismus-Experte am Center for Strategy and International Studies in Washington, erklärte aber auch, dass kommende Netzattacken aller Voraussicht nach nicht von Terroristen, sondern von Hackern ohne terroristischen Hintergrund ausgeführt würden. Trotzdem sei es nur eine Frage der Zeit, bis der Konflikt zwischen den "Guten" und den "Bösen" im Netz eskalieren würde. Selbst wenn Osama bin Laden derzeit nur den "Finger auf dem Auslöser" habe, könnten seine Enkel bereits eine Computermaus führen, fügte Cilluffo hinzu.
Um sich gegen etwaige Cyber-Attacken zu rüsten, hat die US-Regierung bereits in der Clinton-Ära zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Zu diesen Maßnahmen zählt auch die Einrichtung einer Behörde für "National Infastructure Protection", die dem FBI untersteht und für die Sicherung der Kommunikationsinfastruktur wie des elektronischen Geldverkehrs verantwortlich ist.
Aber nicht nur die USA sind um die Sicherheit der ans Internet angeschlossenen Behörden sowie des übers Netz abgewickelten Datentransfers besorgt. In Deutschland hat zuletzt der bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete Winfried Nachtwei eine "nationale Position" zum Komplex Cyberwar bekannt gegeben. Das Papier sieht den Schutz vor möglichen Cyberwar-Szenarien vor. In diesem Zusammenhang sind auch Maßnahmen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) von Belang, das im Verlauf des letzten Vierteljahrs die Netz-Infrastrukturen von Banken auf potentielle Lücken getestet hat. (daa)