Falsche Abrechnungen bei 1&1-DSL (Update)
1&1-DSL scheint endlich ein richtiger Breitband-Zugang zu sein -- glaubt man 1&1-Rechnungen, brausen die Kunden schon einmal mit 20 MBit/s und schneller durchs Web.
1&1-DSL scheint endlich einmal ein richtiger Breitband-Zugang zu sein -- denn glaubt man Rechnungen, die der Provider dieser Tage an Kunden verschickte, brausen 1&1-DSL-Kunden schon mal mit 20 MBit/s und schneller durchs Web.
Laut einer Rechnung für den Dezember beispielsweise, die heise online vorliegt, soll ein Kunde in 75 Minuten 12 Gigabyte Daten heruntergeladen haben. Weil er den volumenbeschränkten DSL-Private-Tarif von 1&1 nutzte, schlug in der Rechnung jedes Megabyte, dass über die Fünf-Gigabyte-Grenze hinausging, mit 0,5 Cent zu Buche. Insgesamt soll der Kunde im Dezember fast 382 Gigabyte Traffic verursacht haben. Der Spaß kostet ihn laut 1&1-Rechnung jetzt über 1600 Euro.
1&1 hat heise online bestätigt, dass diese und einige andere Rechnungen "gravierende Fehler" enthielten. Firmensprecher Michael Frenzel betonte, dass 1&1 als reiner Reseller von T-DSL Traffic-Abrechnungen der Telekom übernimmt. Am heutigen Freitag Abend hat 1&1 alle Abrechnungen des Monats Dezember überprüft. Vorstand Andreas Gauger bestätigte gegenüber heise online, dass 20 Abrechnungen definitiv falsch waren.
Ein Kunde, dem bereits im Dezember die offensichtlich falschen Zwischensummen im "Control-Center" seines DSL-Zugangs aufgefallen waren, bekam nach eigenen Aussagen von der 1&1-Hotline Haarsträubendes zu hören: Es sei ja durchaus möglich, solch hohe Datenraten zu erreichen, wenn man beispielsweise über das Internet Radio höre. Der Support-Mitarbeiter bestand auf Zahlung des Rechnungsbetrags und machte sich offensichtlich keine Gedanken zur Plausibilität der 1&1-Rechnung.
Gauger versicherte, dass alle falschen Rechnungen storniert würden. 1&1 werde die Rechnungen erst dann stellen, wenn "wir mit der Telekom die Ursache des Problems zweifelsfrei geklärt haben". 1&1 werde dem Billingsystem außerdem einen automatisierten Plausibilitätstest vorschalten, der ungewöhnliche Rechnungsbeträge in eine manuelle Nachprüfung überführt. "Wir haben uns bisher auf die Telekom verlassen", konstatierte Firemnsprecher Frenzel. Die Telekom wollte den Vorgang bislang nicht kommentieren. (hob)