Gruner+Jahr zieht die Online-Notbremse

Da die Umsätze der meisten Angebote des Hamburger Verlags weit hinter den Erwartungen zurückblieben, wird der Online-Bereich gestutzt.

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  • dpa

Gruner+Jahr zieht im Online-Bereich die Notbremse, weil die Angebote den Erwartungen hinterherhinken. Auch mittelfristig könnten keine Gewinne erzielt werden. Daher werde das gesamte Geschäftsfeld neu geordnet. Rund 75 Arbeitsplätze sollen wegfallen, teilte der Verlag am heutigen Montag mit.

G+J konzentriert sich künftig auf die Online-Auftritte seiner Print-Titel, der Online-Bereich werde in den Unternehmensbereich Zeitschriften eingegliedert. An neuen Internet-Angeboten will sich der Verlag zunächst nicht mehr beteiligen. Die G+J Multimedia Ventures werde deshalb aufgelöst und noch bestehende Minderheitsbeteiligungen dem Multimedia-Verantwortlichen Stan Sugarman unterstellt. Der Computerchannel soll ebenfalls eingestellt und das Finanzportal Business Channel durch die Online-Auftritte der Wirtschaftspresse von Gruner+Jahr ersetzt werden. Seine Beteiligung an der Gebrauchtwagenbörse Faircar hatte G+J bereits an die Dekra verkauft.

Positiv entwickele sich dagegen das Mobilfunkportal Handy.de mit zwei Millionen registrierten Nutzern. Den Travelchannel, der gemeinsam mit einer Reise-Tochter des Otto-Versands geführt wird, will G+J durch einen weiteren Partner stärken. Gespräche mit der Online-Tochter von RTL seien weit fortgeschritten. "Mit der Einbindung der Multimedia-Aktivitäten in den Geschäftsbereich Zeitschriften wird Online einerseits ein fester Bestandteil unseres Kerngeschäfts, andererseits passen wir den Umfang unserer Investitionen den deutlich verschlechterten Marktbedingungen an", sagte G+J-Chef Bernd Kundrun. (dpa) / (anw)