Anarchisten hacken igmetall.de

"Manipulative Gruppen von Parasiten" unterhöhlen den Staat, meinen die Hacker der neuen "revolutionären" Untergrundbewegung.

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Von
  • Michael Kurzidim

Arbeitnehmer, die heute am Tag der Arbeit auf die Homepage der IG-Metall klickten, rieben sich verwundert die Augen. Die Hacker der Self-Leader hatten dem Internet-Auftritt der mitgliederstärksten deutschen Gewerkschaft einen neuen Anstrich verpasst. "Gewerkschaftsbosse verschleiern und attackieren (...) die großen Leistungen und Fähigkeiten von Managements und Unternehmern, die ständig für die Schöpfung, Erhaltung und Verbesserung von Arbeitsplätzen und Werten für Arbeitnehmer nötig sind", heißt es zum Beispiel in dem unternehmerfreundlichen Pamphlet. Darüber freut sich kein Gewerkschaftsvertreter.

Im Aufruf der selbst ernannten "neuen Revolutionären Untergrundbewegung", der in weiten Teilen einer groben, holzschnittartigen Argumentation folgt, ist nicht immer klar erkennbar, wann es um platte Agitation oder Ironie geht. Möge jeder Gewerkschafter selbst entscheiden, ob Top-Manager mit Gehältern im mehrstelligen Millionenbereich zur "elitistischen Parasitenklasse" gehören.

Kritische Websites, die sich mit Korruption in den Führungsetagen, Machtmissbrauch und den leidigen Nebenwirkungen der überbordenden Bürokratie auseinandersetzen, stellt c't 9/2002 im Artikel "Gegenwehr" vor. (ku)