Studie wirft USA ComputermĂĽll-Exporte vor

Ein Umweltschutz-Report wirft den USA zweifelhafte Praktiken bei der Entsorgung von ComputermĂĽll vor.

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Von
  • Murat Ă–zkilic

Ein Großteil des US-amerikanischen Elektronikmülls landet auf Kippen fernab der nationalen Grenzen -- und wird dort unsachgemäß entsorgt. Zu diesem Ergebnis kommt ein Umweltschutz-Report namens "Exporting Harm: The-High-Tech Trashing of Asia".

Die Autoren wollen aus gut informierten Industrie-Kreisen erfahren haben, dass schätzungsweise 50 bis 80 Prozent des US-amerikanischen IT-Mülls nicht fachgerecht recycelt, sondern in asiatischen Entwicklungsländern wie zum Beispiel Pakistan konventionell verbrannt wird. Aber auch Staaten wie Indien oder China sollen eine bevorzugte Entsorgungsstätte für das unliebsame Gut sein. Nachforschungen hätten ergeben, dass dort Arbeiter ohne Rücksicht auf gesundheitliche Folgen für rund 1,50 US-Dollar pro Tag US-Computermüll kurzerhand abfackeln oder in Säurebädern auflösen. Die hoch giftigen Überreste würden anschließend in Flüsse oder über Felder gekippt. Der Boden sei dort stellenweise bis zu 190 mal höher toxisch belastet als es die Richtlinien der World Health Organisation (WHO) erlaubten.

Als Hauptursachen des Problems führt die Studie die fatale Entsorgungspolitik der USA und das Verhalten der Industrie ins Feld. Die Regierung wolle mit ihrer Export begünstigenden Gesetzgebung um jeden Preis das eigene Land sauber halten während die Industrie nur ihre Kostenvorteile im Auge habe. Allein im vergangenen Jahr wurden in den USA 41 Millionen Rechner ausrangiert, heißt es in der Studie. (mur)