Pixelpark erwartet nach Rekordverlusten ein schwieriges Jahr

Der Internet-Dienstleister Pixelpark rechnet nach dem schlechtesten Jahr der Firmengeschichte nur langsam wieder mit einer Erholung.

vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Internet-Dienstleister Pixelpark rechnet nach dem schlechtesten Jahr der Firmengeschichte nur langsam wieder mit einer Erholung. Nach schwachem Beginn erwartet der einstige Börsenliebling im laufenden Jahr einen "deutlichen" Umsatzrückgang, wie Vorstandschef Paulus Neef am heutigen Mittwoch in Berlin mitteilte. Auf genauere Zahlen legte sich der Firmengründer ebenso wenig fest wie auf eine Gewinn- oder Verlustprognose. Nach misslungenen Zukäufen und schweren Rückschlägen im Ausland will sich das Unternehmen wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren. Bei der Vorlage des Geschäftsberichts bestätigte Neef Zahlen, die im wesentlichen bereits seit Anfang des Monats bekannt waren. Demnach machte Pixelpark 2001 einen Rekordverlust von 86 Millionen Euro, was vor allem mit einmaligen Firmenwertabschreibungen begründet wird. Im Rumpfgeschäftsjahr 2000 (1. Juli bis 31. Dezember) lag das Minus nur bei 15,5 Millionen. Der Umsatz kletterte auf 81,3 Millionen (52,3 Millionen).

"Das Jahr 2001 war sicherlich das bisher schwierigste für Pixelpark", sagte Neef. Wegen des schwierigen Umfelds werde es vor der zweiten Jahreshälfte auch "keine Entspannung" geben. Der kaufmännische Leiter der Pixelpark AG, Peter Vedder, schloss nicht aus, dass das Unternehmen erneut auf eine Kapitalspritze der Muttergesellschaft Bertelsmann angewiesen sein wird. Das Risiko sei jedoch "deutlich kleiner" als im vergangenen Jahr. Im Dezember hatte Bertelsmann einen erneuten Kredit von 15 Millionen Euro auf nun insgesamt 40 Millionen Euro gewährt. Auf Drängen des Mehrheitseigners wurde im Dezember auch ein weiteres Sanierungsprogramm verabschiedet. In der Folge zieht sich Pixelpark aus den USA, Großbritannien, Spanien und Osteuropa zurück. Auch in Deutschland wurden drei Büros geschlossen. Zum Ende dieses Quartals soll das 1991 gegründete Unternehmen nur noch 600 Beschäftigte haben. Im vergangenen Jahr waren es weltweit noch knapp 1.200. Die meisten Entlassungen gab es in Deutschland. Allein am Firmensitz Berlin mussten in den vergangenen Wochen nochmals 100 Mitarbeiter gehen.

Der Pixelpark-Geschäftsbericht wurde nur von Neef und seinem Kaufmännischen Leiter präsentiert. Die Abwesenheit von Anette Koch, die im Vorstand für die Finanzen zuständig ist, begründete der Vorstandschef mit deren Schwangerschaft. Auf Spekulationen, wonach die Finanzexpertin nach der Babypause nicht mehr in den Vorstand zurückkehrt, ging er nicht ein. (dpa) / (jk)