Satellitenunternehmen SES steigert Gewinn
Der weltgrößte Satellitenkonzern und ASTRA-Betreiber erwartet keine finanziellen Nachteile aus Verträgen mit der angeschlagenen Kirch-Gruppe.
Der weltgrößte Satellitenkonzern und ASTRA-Betreiber SES Global hat im vorigen Jahr seinen Gewinn um 15 Prozent im Vergleich zu 2000 von 244,5 auf 280,3 Millionen Euro gesteigert. Hauptgrund für den Zuwachs sei die erfolgreiche und 4,8 Milliarden Euro teure Übernahme des US-Satellitenbetreibers GE Americom, einer Tochter von General Electric Capital, im November gewesen, teilte das Unternehmen mit.
Günstig ausgewirkt habe sich auch der Start von vier neuen Satelliten. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 708,7 um 12,1 Prozent auf 794,6 Millionen Euro. Der Umsatz lag im vorigen Jahr bei 978,2 Millionen Euro und damit 17 Prozent höher als 2000, als er 836 Millionen Euro betrug. Die Gruppe rechnet nach eigenen Angaben trotz des schlechten wirtschaftlichen Umfelds mit einem leichten Wachstum in 2002.
Der ASTRA-Betreiber erklärte, man erwarte keine finanziellen Nachteile aus Verträgen mit der angeschlagenen Kirch Gruppe beispielsweise für die TV-Sender Pro 7 und Sat 1. "Egal, wohin die Entwicklung bei Kirch geht, uns wird das nicht schaden", sagte SES-Generaldirektor Romain Bausch den Aktionären. Vorige Woche schickte SES den 13. ASTRA-Satelliten ins All. Der ASTRA 3A ersetzt den Kopernikus-Satelliten der Deutschen Telekom und wird Kabelnetze in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Fernsehprogrammen versorgen und außerdem für Breitband- und Internet-Dienste eingesetzt. ASTRA überträgt gegenwärtig mehr als 1100 Fernseh- und Radioprogramme sowie Multimedia- und Internet-Dienste.
Die Zahl der ASTRA-Empfänger stieg nach Angaben der Gruppe europaweit im vorigen Jahr um 3,8 Millionen. In Europa empfangen demnach 91,3 Millionen oder 43 Prozent aller Fernsehhaushalte die Signale. In Deutschland versorgt der Satellitenbetreiber 13,3 Millionen Haushalte direkt -- im Vergleich zu 20,3 Millionen mit Kabelfernsehen ausgestatteten Haushalten. Die Société Européenne des Satellites S.A. (SES Global) betreibt ein vier Kontinente umspannendes Kommunikationsnetz und nutzt dafür etwa 30 eigene Satelliten sowie 13 aus Beteiligungen an anderen Unternehmen. Mit diesen Satelliten werden die Regionen Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien abgedeckt. Zu den Kunden von SES Global mit weltweit 700 Mitarbeitern gehören unter anderen die RTL Gruppe, die Kirch Gruppe, BBC, ARD/ZDF, Disney, Viacom und AOL-Time Warner. (dpa) / (jk)