Gegen Unix mit Unix oder ohne Unix?
Die Anti-Unix-Propaganda-Website www.wehavethewayout.com von Unisys und Microsoft hat den Verzicht auf Unix-Software nicht so recht verkraftet.
Die Anti-Unix-Propaganda-Website www.wehavethewayout hat den Verzicht auf Unix-Software nicht überstanden. Unter der vollmundigen Adresse wollten Microsoft und Unisys aller Welt verkünden, wie gut sich Hard- und Software der beiden Betreiber ohne Unix bewährt. Die Site gehört zu einer Kampagne, in die allein Unisys 25 Millionen US-Dollar investieren will, um seine ES7000-Server zusammen mit der Datacenter-Version von Windows 2000 anzupreisen. Auch Microsoft sponsort die Aktion, wollte sich jedoch über den Umfang des Engagements nicht äußern.
Mit Sprüchen wie "Unix fesselt an ein unflexibles System und zwingt zu hohen Ausgaben für teure Experten" hatte die Kampagne in den USA bereits für einiges böses Blut gesorgt. Peinlich bloß, dass Unisys die etwas polemisch gehaltene Schmähung -- ein Unix-Server, der sich beim Sun-purpurfarbenen Anstreichen eines Fußbodens in einer Zimmerecke gefangen hat -- mit einem Apache-Webserver unter FreeBSD an die Öffentlichkeit brachte.
Unisys -- auf diese Firma, und nicht etwa auf Microsoft ist die Website der Kampagne registriert -- begründete den Fehltritt, Microsoft-Werbung ausgerechnet unter Einsatz der Konkurrenz-Software zu verbreiten, damit, dass der entsprechende Webserver außer Hauses durch einen unabhängigen Service-Provider eingerichtet worden sei. Als die Situation öffentlich bekannt wurde, stellte das Unternehmen den Webserver prompt auf Windows 2000 und Microsoft IIS um, wie sich mittels Netcraft leicht überprüfen lässt. Ebenso prompt verhalf die neue Software der Webseite zu einem ganz anderen, wohl eher unplanmäßigen Gesicht: Bis zum Erscheinen dieser Meldung variierten die Präsentationen vom blütenweißen Bildschirm bis zur Kernaussage "http 404 -- Seite nicht gefunden". (hps)