Apple trägt Mac OS 9 zu Grabe

Für Ende des Sommers kündigte Steve Jobs eine neue Version des Unix-basierenden Betriebssystems Mac OS X an.

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Von
  • Andreas Beier

Sein Hang zu wohl inszenierten Auftritten ist bekannt. Dass Apple-Chef Steve Jobs bei seiner Eröffnungsrede zur World Wide Developers Conference (WWDC) jedoch zu Grabesmusik die Bühne betreten würde, damit hatte keiner gerechnet. Aus einem Sarg zog er eine Packung mit Mac OS 9.

Die Nachricht ist eindeutig: Apple fokussiert seine Entwicklungsanstrengungen auf Mac OS X. Für Ende des Sommers kündigte Jobs eine neue Version des Unix-basierenden Betriebssystems an, welches zur Zeit noch unter dem Codenamen "Jaguar" entwickelt wird. Der Finder wird angeblich schneller, für die Integration in Windows-Netze ist ein Virtual Private Network (VPN) vorgesehen. Außerdem sollen QuickTime 6 samt MPEG-4-Codec, die verbesserte Such-Software Sherlock 3, eine Handschrifterkennung sowie ein Instant-Messenger enthalten sein. Das "iChat" getaufte Programm ist angeblich kompatibel zu AIM, dem Chat-Programm des Online-Dienstes AOL. Besonders interessant scheint die Integration in das Betriebssystem zu sein: So kann Apples Mail-Programm den Status von Teilnehmern, den Buddies, anzeigen und nach Erhalt einer E-Mail einen Chat initiieren. Mitglieder von Apples eigenem Mail-Dienst können unter ihrem Mac.com-Namen am AOL-Chat teilnehmen. Das systemweite Adressbuch nimmt auch Chat-Informationen auf.

Anfang 2002, so sagte Jobs, habe es ungefähr eine Million Mac-OS-X-Anwender gegeben. Bis Ende des Jahres rechnet er mit fünf Millionen Installationen. Inzwischen seien rund 3000 Programme für Mac OS X fertig. (adb)