Telecom-Riese NTT mit Riesen-Verlust
Vor allem Wertabschreibungen für Auslandsinvestitionen, etwa in AT&T Wireless und KPN, belasten die Bilanz des größten japanischen Telecom-Konzerns.
Der größte japanische Telecom-Konzern NTT (Nippon Telephone and Telegraph) muss milliardenschwere Verluste verbuchen: Insgesamt prognostiziert NTT für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr einen Nettoverlust von 865 Milliarden Yen (7,4 Milliarden Euro). Das wäre in Japan der bisher höchste Unternehmensverlust außerhalb der Finanzbranche -- noch vor den horrenden Verlusten der NTT-Mobilfunktochter NTT DoCoMo und weit mehr als die Prognose von 331 Milliarden Yen aus dem November 2001.
NTT begründete laut dem Finanzdienst Bloomberg am Donnerstag in Tokio den Verlust mit Sonderbelastungen von mehr als zwei Billionen Yen (rund 17,1 Milliarden Euro) durch den Umbau der Belegschaft und Bewertungsverluste von Beteiligungen. Fast die Hälfte der Verluste ist durch NTT Docomo verursacht, die einen hohen Wertverlust hinnehmen musste. 1,4 Billionen Yen (rund 12 Milliarden Euro) sollen durch Auslandsinvestments durch NTT selbst und durch die Mobilfunktochter verursacht sein -- dazu gehören unter anderem eine 16-Prozent Beteiligung an AT&T Wireless und ein 15-Prozent-Anteil an der niederländischen E-Plus-Muttergesellschaft KPN.
Die Abschreibungen hätten aber keine Auswirkungen auf das operative Geschäft, versicherte das NTT-Management, was die Börse recht positiv stimmte -- dementsprechend konnten beide Papiere an der Tokioter Börse sogar leicht zulegen. NTT behielt die Prognosen für den Gewinn vor Steuern (665 Milliarden Yen, 5,7 Milliarden Euro) und für die Umsätze (11,81 Billionen Yen, 101,3 Milliarden Euro) bei. NTT DoCoMo werde einen Gewinn vor Steuern von 796 Milliarden Yen (6,8 Milliarden Euro) bei Umsätzen von 5,22 Billionen Yen (44,6 Milliarden Euro) verbuchen. Die endgültigen Geschäftsergebnisse wollen sowohl NTT als auch die Mobilfunktochter im Mai vorlegen. (jk)