Die neue HP ist fertig

Zwei Tage nach dem "Merger" mit Compaq startete nun offiziell die "Neue HP", mit einer groß angelegten Werbeaktion "We are ready", mit der gemeinsamen Website samt Online-Store und inklusive einer gemeinsamen Suchmaschine.

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Von
  • Andreas Stiller

Zwei Tage nach dem "Merger" mit Compaq startete nun offiziell die "Neue HP", mit einer groß angelegten Werbeaktion "We are ready", mit der gemeinsamen Website samt Online-Store und inklusive einer gemeinsamen Suchmaschine über alle drei Millionen Compaq- und HP-Seiten. Nach über einer Million Planungsstunden präsentiert sich jetzt der Konzern unter anderem unter thenew.hp.com, hat aber offenbar versäumt, sich rechtzeitig auch www.thenewhp.com zu sichern.

Auf der ersten Pressekonferenz von Neu-HP in Cupertino legten Carly Fiorina, als Chefin des neuen IT-Konzerns und der ehemalige Compaq-Chef und jetzige HP-Präsident Michael Capellas noch einmal die Vorteile des Zusammenschlusses dar. Mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar sollen sich dadurch einsparen lassen, davon allein mindestens eine Milliarde im so genannten "Supply Chain". Fiorina bestätigte nochmals, dass geplant sei, etwa 15.000 Mitarbeiter, das sind rund zehn Prozent der Gesamtbelegschaft, als unmittelbare Folge des Zusammenschlusses freizusetzen. Schon am kommenen Montag sollen die ersten Betroffenen ihre Pink-Slip-Parties feiern können. Sie betonte aber, dass die neue HP die normale Fluktuation nutzen und -– "wo immer es möglich ist" -- Angebote für die freiwillige Räumung des Arbeitsplatzes unterbreiten will.

Die Roadmaps beider Firmen mit der Vielzahl ähnlicher Produkte sollen eng verzahnt werden. Bei den großen Servern wird HP der "Master-Brand", insbesondere im Hinblick auf die kommenden Itanium-Systeme. Daneben werden aber PA-RISC und als Produktpflege in den traditionellen Bereichen auch die Alpha-Server weiterhin gepflegt. HP-UX soll die guten Fähigkeiten von Tru64 "aufsaugen".

Bei den kleineren IA32-Servern bleibt der Compaq-Name Proliant erhalten. Auch bei den Desktops sind weiterhin Compaq-Namen zu finden, und zwar bei den kommerziellen Systemen und den Notebooks, parallel zu HPs-Linien, auch die iPAQs (nun als HP-iPAQS) laufen erst einmal parallel zu den Journadas. Der Marktanteil soll dann entscheiden. Ähnlich soll der Wettbewerb im Konsumerbereich zwischen dem Compaq-Presario und dem HP-Pavilion weiter laufen. (Apropos HP-Pavilion -- unter diesem Namen soll jetzt auch das Compaq-Werk in Cupertino firmieren.) Drucker und Imaging-Produkte sollen im Laufe von zwölf Monaten ganz auf HP-Brand umgestellt werden ... und so weiter.

HPs erklärtes Ziel ist es, nahezu überall die Nummer eins im IT-Business zu werden. Rein rechnerisch ist das zusammengerechnet auf vielen Gebieten bereits der Fall. Und die beiden Vorgängerfirmen HP und Compaq hatten mit 78 Milliarden US-Dollar ja etwa genauso viel Jahresumsatz wie der langjährige Dauerspitzenreiter IBM. Die Kunden haben Vertrauen in die neue HP, so Fiorina, die Auftragsbücher seien gut gefüllt, über fünf Milliarden US-Dollar an Aufträgen seien in den letzten 90 Tagen hereingekommen. (as)