Sanierungsplan für Schneider Technologies gescheitert

Das Traditionsunternehmen, bei Computer-Freaks unter anderem durch den CPC464 und den EuroPC bekannt, scheint endgültig am Ende zu sein.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das Traditionsunternehmen Schneider Technologies (früher als Schneider Rundfunkwerke bekannt) scheint endgültig am Ende zu sein. Wie die Firma, die unter Computer-Freaks unter anderem durch den CPC464 oder den EuroPC bekannt wurde, in einer Mitteilung bekannt gab, haben die Gläubiger den Anfang April vorgelegten Sanierungsplan abgelehnt. Damit ist, so erklärte der Vorstand des Unternehmens, "die letzte Möglichkeit zur Rettung des Aktionärsvermögens gescheitert". Der Vorstand habe daraus die Konsequenz gezogen und sei zurückgetreten: Ralf Adam und Hans Szymanski haben noch am 8. Mai ihre Ämter niedergelegt.

Die LfA Förderbank Bayern ist mit 19 Prozent Anteil der größte Aktionär bei Schneider Technologies und gleichzeitig der größte Gläubiger der Firma. Sie scheint nun der ausschlaggebende Faktor bei der Ablehnung des Sanierungsplans gewesen zu sein. "Die Gläubiger haben die Erwartung, dass bei einem Verkauf der Tochtergesellschaften am Ende mehr Geld für sie herauskommt", sagte der Insolvenzverwalter gegenüber der Financial Times Deutschland. Für die Tochter Schneider Electronics sei noch kein Investor gefunden; für die Tochter Schneider Laser Technologies, die für Weiterentwicklung und Vermarktung der Laserdisplay-Technologie zuständig ist, gebe es bereits 27 Interessenten. Die Gesellschaft war unter anderem an der Entwicklung neuer Planetariumstechnik von Carl Zeiss beteiligt.

Schneider Technologies, früher als Schneider Rundfunkwerke bekannt, wurde 1889 gegründet. Das Traditionsunternehmen richtete 1984 eine eigene Computer-Sparte ein, die mit dem CPC464 oder dem EuroPC einige Furore machte. 1988 kaufte Schneider DUAL. 1998 wollte das Unternehmen mit einer Internet-Settop-Box die Umsätze wieder nach oben treiben und 2001 dann mit einem digitalen Videorecorder. All die neuen Projekte nutzten aber nicht viel, die Firma geriet immer weiter in finanzielle Turbulenzen. (jk)