KPN will E-Plus nach vorne bringen
Die mobile deutsche Tochter soll ihren Marktanteil nahezu verdoppeln und künftig eine "Schlüsselrolle" bei der Konsolidierung auf dem deutschen Markt spielen.
Der niederländische Telekom-Konzern KPN hat anscheinend große Pläne für seine mobile deutsche Tochter. E-Plus soll ihren Marktanteil nahezu verdoppeln und künftig eine "Schlüsselrolle" bei der Konsolidierung auf dem deutschen Markt spielen, berichtet die Financial Times. Der KPN-Vorsitzende Ad Scheepbouwer erwartet, dass in nächster Zeit die Hälfte der UMTS-Lizenzinhaber das Feld räumen werden: die spanische Telefonica mit Quam, mmO2 mit O2 (ehemals Viag Interkom) und Mobilcom. In die entstehenden Lücken soll E-Plus offenbar vorstoßen.
Scheepbouwer meint laut dem Zeitungsbericht, E-Plus sei in der Lage, seinen Marktanteil in Deutschland von derzeit rund 14 Prozent auf 25 Prozent auszuweiten. Sowohl die niederländische Konzernmutter als auch die Tochter haben Erfolge dringend nötig: KPN kaufte E-Plus vor zwei Jahren für 20 Milliarden Euro; heute hat die deutsche Mobiltochter lediglich einen Wert von 10 Milliarden Euro. Obwohl E-Plus zuletzt das operative Ergebnis verdoppeln konnte, gilt das Unternehmen als Sorgenkind des KPN-Konzerns. Dort laufen derzeit Verhandlungen mit dem Betriebsrat über die Entlassung von 500 Mitarbeitern. KPN musste im März einen Rekordnettoverlust von 7,495 Milliarden Euro verbuchen und 5000 Mitarbeiter entlassen. Der Schuldenberg ist nun 23 Milliarden Euro hoch. (anw)