Petition gegen "Killerspiel"-Verbot findet mehr als 50.000 Unterstützer

Somit muss sich nun ein Petitionsausschuss des Bundestages mit dem Antrag befassen. Gefordert wird unter anderem, dass sich das Parlament gegen ein generelles Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Actionspielen mit gewalthaltigen Inhalten ausspricht.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Eine öffentliche Online-Petition gegen ein geplantes Herstellungs- und Verbreitungsverbot für Actionspiele mit gewalthaltigen Inhalten hat inzwischen mehr als 50.000 Unterstützer gefunden. Damit muss sich ein Petitionsausschuss des Bundestages in einer öffentlichen Sitzung nun mit dem Antrag befassen. In der Petition wird der Bundestag aufgefordert, "gegen den Beschluss der Innenministerkonferenz vom 5. Juni 2009" zu entscheiden. Die Innenminister hatten sich bei ihrem Treffen darauf verständigt, für sogenannte "Killerspiele" ein "ausdrückliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot so schnell wie möglich umzusetzen". Vor dem Hintergrund einer Amoktat im März, bei der ein jugendlicher Täter 15 Menschen in den baden-württembergischen Gemeinden Winnenden und Wendlingen tötete, hatte die Innenministerkonferenz über mögliche Vorbeugemaßnahmen beraten.

Hauptpetent Peter Schleußer führt in seinem Antrag aus, "dass die Debatte von Unkenntnis, Polemik, Unsachlichkeit und Vorurteilen geprägt ist, gerade aus den Reihen der Politik." Aus gutem Grund seien gewaltverherrlichende Medien verboten, in Deutschland gelte dazu ein strenger Jugendschutz. "Ein prinzipielles Herstellungs- und Vertriebsverbot von Filmen und Computerspielen für Erwachsene" stehe jedoch "im Widerspruch zu Artikel 5 unseres Grundgesetzes ('Eine Zensur findet nicht statt')". Auch solle der irreführende und diskriminierende Begriff "Killerspiele" aus der politischen Diskussion genommen werden. Zudem wünschen sich die Unterzeichner eine Förderung der Computer- und Videospiele-Branche in Deutschland, insbesondere der Ausbildung in diesen "zukunftsträchtigen Berufen". (pmz)