Tooor! für Vodafone

Als erster UMTS-Lizenzinhaber hat sich das britische Mobilfunkunternehmen Vodafone Multimedia-Rechte an der Fußball-Bundesliga gesichert. Christine Knoepffler vom Rechte-Vermarkter KirchMedia bestätigte gegenüber heise online, dass mit Vodafone eine "Partnerschaft für die Rechte an der Bundesliga" geschlossen wurde. "Allerdings sind dies keine Exklusivrechte", verdeutlichte Knoepffler, KirchMedia stehe diesbezüglich auch mit anderen Interessenten, etwa der Deutschen Telekom und O2, in Verhandlungen. Die Vereinbarung mit Vodafone umfasse die Übermittlung von Informationen und Bildern von der Fußball-Bundesliga über Mobiltelefon-Dienste; Internet-Vermarktungsrechte habe Vodafone nicht erworben.

Die mobilen Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga gelten in der TK-Branche als gute Ausgangsposition für die künftige Vermarktung von kostenpflichtigen UMTS-Angeboten. Nur wer seinen Kunden hochwertige Inhalte anbieten kann, hat nach allgemeiner Einschätzung eine Chance, die immensen Anschubkosten beim UMTS eines Tages zu amortisieren. Zunächst will Vodafone allerdings seine im Frühjahr eingeführten Multimedia Messaging Services (MMS) mit dem neuen Content füttern. Auf Handys mit MMS-Technik könnten so schon bald qualitativ hochwertige Bilder live aus den Stadien übertragen werden.

Angaben über Kosten und Laufzeit der Rechte wollten weder KirchMedia noch Vodafone machen. In Branchenkreisen ist allerdings von einem einstelligen Millionenbetrag die Rede, den Vodafone pro Spielzeit zahlen muss. Ende Juni hatte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Übertragungsrechte (Free-TV, Pay-TV, Multimedia) an der Fußball-Bundesliga für 290 Millionen Euro an die insolvente KirchMedia vergeben. KirchMedia wurde zudem eine Option zum Erwerb der Rechte der folgenden Spielzeiten bis einschließlich der Saison 2005/2006 eingeräumt. (pmz)