Chiphändler ce Consumer hat hochfliegende Pläne
ce Consumer Electronic will von der erwarteten Belebung auf dem Halbleitermarkt profitieren und möglichst noch in diesem Jahr zum weltgrößten Chiphändler aufsteigen.
ce Consumer Electronic will von der erwarteten Belebung auf dem Halbleitermarkt profitieren und möglichst noch in diesem Jahr zum weltgrößten Chiphändler aufsteigen. Bereits im ersten Quartal 2002 habe sich die Nachfrage wieder verstärkt und man liege oberhalb der eigenen Planung, sagte Konzernchef Erich Lejeune am Mittwoch in München. Für das Gesamtjahr rechne man mit einer Ergebnissteigerung. Im Vorjahr war ce Consumer knapp an der Verlustzone vorbeigeschrammt.
"Wir haben den Tunnel verlassen und stehen im Licht", sagte Lejeune. 2002 werde ein deutlich besseres Jahr als 2001 werden, der US-Markt ziehe an und auch in Deutschland sei eine leichte Trendwende erkennbar. Ziel sei es jetzt, mit klarem Fokus auf das Ergebnis zu wachsen. "Der Umsatz ist nicht mehr das Wesentliche, den können wir jederzeit anfahren oder bremsen." 2001 hatte ce Consumer die Erlöse vor allem durch die vollständige Übernahme des US-Chiphändlers SND um 50 Prozent auf 427 Millionen Euro gesteigert, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) war wegen der Krise in der Halbleiterbranche von 12,7 Millionen Euro auf 100.000 Euro eingebrochen.
Eine konkrete Prognose für das laufende Jahr gab Lejeune nicht ab. Er deutete aber an, dass schon 2002 die Weltmarktführerschaft möglich sei. Ursprünglich peilte der Konzern das Ziel für 2003 an. Anfang 2003 will Lejeune in den Aufsichtsrat des Unternehmens wechseln. Neuer Vorstandschef soll dann der frühere ACG-Chef Peter Bohn werden, der dem ce-Vorstand seit November angehört. "Ich gehe zwar von der Kommandobrücke, aber nicht von Bord", sagte Lejeune. Seine Firma werde er niemals verlassen, er wolle auch in Zukunft als "aktiver Aufsichtsratsvorsitzender" mitgestalten und mitbestimmen.
Im laufenden Jahr will der ce-Konzern nach Angaben von Lejeune wieder verstärkt in seinen Kernbereich, das kurzfristige und margen-orientierte Brokergeschäft, zurückkehren. "Sobald der Markt wieder enger wird, können wir mit unserem klassischen Feuerwehrgeschäft ein gigantisches EBIT einfahren." Gleichzeitig werde man aber weiter am Trading-Geschäft, dem vertraglich längerfristig angelegten Handel mit PC-Komponenten wie Prozessoren oder Laufwerken, festhalten -- obwohl die Gewinnmargen hier deutlich geringer ausfielen. "In Krisenzeiten wie im vergangen Jahr wirkt sich das stabilisierend auf das Unternehmen aus." (dpa) / (jk)