IBM kündigt WebSphere Portal 4.1 an

Mit der neuen Versionsnummer synchronisiert das Unternehmen das Portal für Internet und Intranet mit dem Applikationsserver.

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Zwei Monate vor dem eigentlichen Erscheinungsdatum kündigt IBM das WebSphere Portal 4.1 an. Mit der neuen Versionsnummer synchronisiert das Unternehmen das Portal mit dem Applikationsserver. Die aktuelle Portallösung 2.11 basiert noch auf WebSphere 3.5. Mit WebSphere Portal 4.1 will IBM die Ankündigungen vom August letzten Jahres umsetzen. Anlässlich der Entwicklerkonferenz Solutions wurde bekannt, dass Lotus K-station als eigenständiges Produkt aufgegeben wird. Die einzelnen Bausteine sollten in WebSphere Portal einfließen. Aktuell gibt es jedoch nur ein so genanntes Interoperability Bundle, bei dem die K-station Portlets auf WebSphere lauffähig sind.

WebSphere Portal wird in drei verschiedenen Paketen angeboten werden, die aufeinander aufbauen:

Enable enthält den Application Server, die Personalisierung, einen Content Publisher sowie die auf Eclipse basierenden Entwicklungswerkzeuge der WebSphere Studio Familie.

Extend enthält die ehemalige K-station, den Site Analyzer sowie die Suchmaschine Lotus Domino Extended Search. Anders als der Name suggeriert, handelt es sich dabei nicht um die in Domino enthaltene Suchmaschine, sondern um einen Search-Broker, der keinen eigenen Index benutzt, sondern andere Suchmaschinen befragt und eine konsolidierte Ergebnisliste erzeugt.

Experience schließlich enthält alles, was IBM noch in diesem Bereich anzubieten hat: Den IBM Content Manager, Lotus Quickplace und Sametime, sowie den Tivoli Secureway Policy Director. IBM Content Manager ist ein Datenverwaltungssystem für digitale Inhalte aller Art, von Texten bis zu Videos, und nicht mit einem Content-Management-System fürs Web zu verwechseln.

Mit WebSphere Portal wird IBM den heiß umkämpften Markt der Enterprise-Portale weiter anheizen. Wegbereiter dieser Softwaregattung waren kleine Anbieter wie Epicentric und Plumtree. Während Epicentric von Anfang an auf Java Web Application Server setzte, baute Plumtree auf Microsoft-Technologien. Kürzlich kündigte jedoch auch Plumtree an, die Java Portlet Specification zu unterstützen.

Portalanbieter wie Epicentric und Plumtree kommen jetzt zunehmend unter Druck der Application-Server-Hersteller wie IBM und Bea Systems. Auch SAP ist von der Anwendungsseite her kommend mit SAP Portals in den Markt eingetreten. Während IBM und Bea seit längerem bereits hart um die Application Server konkurrieren, hatten IBM und SAP die Claims gegenseitig gut abgesteckt, hier -- IBM -- Datenbanken, Application Server, Middleware und dort -- SAP -- Anwendungssoftware. Mit den Portalen stehen sich IBM und SAP nun direkt gegenüber, wobei IBM pikanterweise im eigenen Portalangebot noch die iViews-Technologie von SAP lizenziert, mit der man SAP-Kunden auf das eigene Portal locken will.

Laut IBM wird WebSphere Portal 4.1 am 31. Mai zum Download bereitstehen. Rund einem Monat später soll es als englisches Produkt verfügbar sein. Ende Juli folgen dann die anderen Sprachversionen. (Volker Weber) / (jk)