Zeitumstellung: 63 Prozent in Deutschland glauben nicht an schnelles Ende

Am 28. März ist wieder Zeitumstellung. Das Drehen an der Uhr hält 72 Prozent der Menschen in Deutschland für überflüssig, ergab eine Forsa-Umfrage.

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(Bild: by-studio/Shutterstock.com)

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  • dpa

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland glaubt nicht, dass die von der EU geplante Abschaffung der Zeitumstellung bald umgesetzt wird. 63 Prozent der Befragten haben das Projekt auf absehbare Zeit abgeschrieben, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit ergeben hat. Gleichzeitig gaben 72 Prozent der Befragten an, dass sie die Umstellung für "überflüssig" halten.

Am 28. März, in der Nacht zu Sonntag, wird die Uhr in Europa auf Sommerzeit gestellt – der Zeiger wird dann von zwei auf drei Uhr gedreht. Die EU-Kommission hatte bereits 2018 das Ende der Zeitumstellung vorgeschlagen. Das EU-Parlament hatte dem Entwurf 2019 zugestimmt. Der Ball liege nun bei den 27 Mitgliedstaaten, heißt es von der Europäischen Kommission. Diese müssen sich einigen und klären, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit haben wollen. Bislang haben die Regierungen im Rat der EU keine gemeinsame Position gefunden. Auch zum Ärger der Abgeordneten des EU-Parlaments: Dessen Vizepräsidentin Katarina Barley (SPD) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, das Thema sei ein Beispiel dafür, wie häufig Gesetzesvorhaben im Rat der Mitgliedstaaten versandeten.

Die Bundesregierung will verhindern, dass es Inseln aus Sommer- und Winterzeit in Europa gebe, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Die Kommission habe noch keine Folgenabschätzung vorgelegt – die sei aber nötig, um das Thema im Rat "zielführend" zu behandeln. Deutschland hat das Thema bei der Ratspräsidentschaft im vergangenen Jahr nicht vorangetrieben. Die Kommission teilte auf Anfrage mit, dass eine Folgenabschätzung nicht notwendig sei.

Die Menschen in Deutschland haben zu der Frage, ob dauerhaft Sommer- oder Winterzeit gelten soll, eine klare Präferenz: Laut einer repräsentativen Umfrage der Technischen Hochschule Ostwestfalen Lippe und des Marktforschungsinstituts mo'web research spricht sich eine Mehrheit für eine dauerhafte Sommerzeit aus. Dann wäre es im Winter abends länger hell.

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Ob die Zeitumstellung doch noch abgeschafft wird, ist unklar. Derzeit hat Portugal die Ratspräsidentschaft inne. Eine Anfrage, ob das Land das Thema auf die Agenda gesetzt habe, blieb unbeantwortet. Es steht also in den Sternen, ob das halbjährliche Drehen am Uhrzeiger bald aufhört. Ein Sprecher der EU-Kommission machte vergangene Woche ebenfalls wenig Hoffnung: "Die Uhr hat sich nicht vorwärts bewegt, um die Zeit zu ändern", sagte er.

(olb)