Nun auch Couchbase: BSL 1.1 als Lizenz für das NoSQL-Angebot
Couchbase bläst in dasselbe Horn anderer Datenbankunternehmen, die sich von einer klassisch-freien Version für ihr Open-Source-Angebot verabschiedet haben.
- Alexander Neumann
Couchbase ist ein weiterer Anbieter eines NoSQL-Datenbankprodukts, der nun den Weg einer Open-Source-Lizenz im Sinne der strengen Kriterien der Open Source Initiative verlässt. Das Unternehmen hinter dem Couchbase Server hat angekündigt, dass die kommende Version 7 des Angebots unter der Business Source License Version 1.1 (BSL 1.1) stehen soll. Zuvor stand es unter der Apache Software License 2.0. Vorkonfigurierten Editionen des Unternehmens sind davon unbeeinträchtigt weiterhin unter den kommerziellen Lizenzen von Couchbase zu haben
Gegen Cloud-Riesen wappnen
Die Business Source License gibt Softwareanbietern wie Couchbase die Kontrolle darüber, wie ihr Quellcode kommerzialisiert eingesetzt werden und diese ihn gleichzeitig einer Community zur Verfügung stellen kann. Die BSL wurde ursprünglich von den Gründern von MySQL und MariaDB eingeführt und 2013 erstmals auf MariaDB-Produkte angewendet. Sie wurde 2017 als Version 1.1 nach Rücksprache und Beratung durch Bruce Perens, Mitbegründer der Open Source Initiative (OSI), aktualisiert und präzisiert.
Die Umsetzung der BSL besagt für Couchbase, dass Benutzer die Datenbank auf eine beliebige Anzahl von Knoten skalieren können. Sie können sie außerdem verwenden oder in ihre Anwendungen einbetten (unabhängig davon, ob sie diese Anwendungen an Kunden weitergeben oder sie als Service ausführen). Sie können das Datenbankangebot des Weiteren intern als Dienst ausführen. Das einzig nicht Erlaubte ist, eine kommerzielle Version von Couchbase als Service anzubieten, ohne eine Lizenz zu kaufen.
Ein weiterer Aspekt ist, dass die Einschränkung für drei Jahre nach der Veröffentlichung einer neuen Version gilt. Danach greift die bislang gültige und recht liberale Apache-2.0-Lizenz, die das Unternehmen bislang nutzte.
Ins selbe Horn geblasen
Couchbase ist mit der Entscheidung nicht allein. Etliche andere Anbieter von Open-Source-Datenbanken sind diesen Weg in der jüngeren Vergangenheit gegangen, um Cloud-Service-Anbietern wie Amazon Web Services oder Alibaba zu verbieten, eine kommerzielle Version ihrer Open-Source-Datenbanken als Service anzubieten. Ein anderer Datenbankanbieter, der mittlerweile auf die Business Source License setzt, ist CoackroachDB.
Siehe dazu auf heise Developer:
- Ärger um den Einsatz der Commons Clause
- Abkehr vom Open-Source-Ansatz? – Die Diskussion um MongoDB und Redis
- Redis ändert Lizenzstruktur – erneut
- Lizenzwechsel: MongoDB fliegt bei Fedora, Debian und RHEL raus
- MongoDB wechselt die Lizenz
- Redis Labs schränkt freie Verwendung seiner quelloffenen In-Memory-Datenbank ein
- "Das ist kein Fork": AWS legt eine neue Distribution für Elasticsearch vor
- Business Source License: Auch CockroachDB ändert Lizenzmodell
(ane)