Parrot OS 4.11: Linux-Distribution für IT-Sicherheitsexperten in neuer Version

Parrot 4.11 kommt mit Kernel-Update & neu sortiertem Security-Werkzeugkasten. Die Entwickler kündigen zudem eine LTS-Version mit stabilem Debian-Unterbau an.

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(Bild: parrotsec.org)

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Die Entwickler von Parrot OS haben eine neue Version ihrer auf dem Testing-Zweig von Debian GNU/Linux fußenden Linux-Distribution veröffentlicht. Parrot OS 4.11 setzt auf den LTS-Kernel 5.10; ein laut Entwicklern in Kürze erscheinendes Folgeupdate soll das Live-System auf Linux 5.11 aufrüsten.

Die Desktopumgebungen KDE Plasma und Xfce wurden aktualisiert und bestehende Probleme beseitigt. Mitgelieferte IT-Sicherheitstools wurden auf den neuesten Stand gebracht, erweitert und teilweise aussortiert. Wie gewohnt sind auch alle Neuerungen und Bugfixes aus Debian-Basis Testing mit in das Point Release eingeflossen.

Parrot OS ist vor allem für IT-Sicherheitsexperten, aber auch für passionierte Hobby-Hacker interessant. Ähnlich wie Kali Linux hat es in der "Security Edition" zahlreiche Tools für Penetration Testing, Schwachstellensuche, IT-Forensik und weitere Einsatzfelder der IT-Security im Gepäck. Ein "Ausprobiert" samt Bilderstrecke von vergangenem Jahr zu Version 4.9 vermittelt einen ersten Überblick über Besonderheiten und Funktionsumfang der Linux-Distribution:

Parrot OS bringt laut Release Notes zu Version 4.11 bereinigte Metapakete mit. Auch seien Gefahren für das lokale System, die zuvor von einigen Tools zur Rechteausweitung ausgingen, entschärft worden: Unter anderem sei xspy nicht mehr auf dem Hostsystem ausführbar. Korrigierte systemd-Regeln sollen verhindern, dass nicht benötigte inaktive Services im Anschluss an Systemupdates willkürlich reaktiviert werden.

Viele ältere und von ihren Entwicklern nicht mehr gepflegte Tools seien entfernt worden. Andere erhielten ein Update: Das Metasploit-Framework kommt jetzt beispielsweise in Version 6.0.36 und erhält weiterhin wöchentlich Updates. Bettercap ist in Version 2.29 dabei; 2.30 soll bald folgen. Routersploit funktioniert jetzt mit Python 3.9.

Die für den Sommer dieses Jahres geplante Veröffentlichung der nächsten stabilen Debian-Version 11 (Bullseye) wollen die Entwickler zum Anlass nehmen, den aktuellen Entwicklungszweig von Parrot OS zur Long Term Support (LTS)-Ausgabe zu machen. Eine stabile Debian-Basis und eher wenige Updates sollen in diesem Zusammenhang für hohe Stabilität und Zuverlässigkeit sorgen. Mit der LTS-Ausgabe soll auch die Unterstützung von ARM wiedereingeführt werden.

Ob man parallel zum LTS- weiterhin auch einen Rolling Release-Zweig anbiete, sei noch nicht entschieden.

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Obwohl ein Parrot OS-Upgrade via APT mit sudo parrot-upgrade oder sudo apt update && sudo apt full-upgrade jederzeit möglich ist, empfiehlt das Entwicklerteam vor allem beim Update länger nicht aktualisierter Parrot-Installationen eine Backup mit anschließender sauberer Neuinstallation von Version 4.11.

ISO-Images der "Security Edition" von Parrot OS stehen auf der Parrot OS-Projektseite zum Download bereit. Auch Interessierte, die Parrot als Linux-Desktop-System ohne vorinstallierte Security-Tools für den Alltagsgebrauch ausprobieren möchten, werden hier in Gestalt der "Home Edition" fündig. Die erst seit Parrot OS 4.10 verfügbare Xfce Edition ist weiterhin auf einer eigenen Download-Site verfügbar.

(ovw)