Sourcecode-Editor Visual Studio Code 1.55 zielt auf bessere Barrierefreiheit

Das März-Update des Open-Source-Editors hält viele kleine Neuerungen bereit: Support für Multi-Cursor, höheres Zeilenlimit für Screenreader und Tab-Decorations.

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Programmierung

(Bild: zefart/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
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Das Entwicklerteam, das bei Microsoft für den Sourcecode-Editor verantwortlich ist, hat Version 1.55 von Visual Studio Code (VS Code) veröffentlicht. Das März-Update bringt neben Neuerungen für eine bessere barrierefreie Arbeit diverse kleinere Änderungen wie neue Symbole für Apple-Nutzer, Standard-Decorations für Editor-Tabs und Neuerungen für den Shortcut-Editor.

Für eine bessere Accessibility unterstützt Visual Studio Code in der aktuellen Version mehrere Cursor für Screenreader. Sobald ein neuer Cursor hinzugefügt wird, meldet der Sourcecode-Editor diesen nun zusammen mit der Position der Cursorzeile und -spalte. Visual Studio Code gibt zudem Bescheid, wenn sekundäre Cursor entfernt wurden.

Darüber hinaus hat das Entwicklerteam hinter dem Editor die Anzahl der Zeilen erhöht, die ein Screenreader mit einem "Say All"-Befehl liest. Zuvor lag die Grenze bei 100 Zeilen, die gleichzeitig angesagt werden konnten. Das Update stockt das Limit auf 1000 Zeilen auf. Geplant ist, die Begrenzung irgendwann ganz aufzuheben, dafür bedarf es allerdings weiteren Upstream-Verbesserungen. Aufgrund dieser Änderung gilt die Einstellung editor.accessibilityPageSize ab sofort als deprecated (veraltet).

Das Terminal unterstützt ab sofort definierte Profile, die in einem Drop-down-Menü des Terminals angezeigt werden. Dadurch sollen sich nicht-standardmäßige Shells leichter starten lassen. Die Terminal-Profile finden sich unterhalb der Terminal-Prozesse und oberhalb der Elemente für die Konfiguration. VS Code erkennt die am häufigsten verwendeten Shells und gibt diese im Menü an. Allerdings können Nutzer über terminal.integrated.profiles.<platform> auch eigene Einstellungen vornehmen, Profile hinzufügen, vorhandene ändern oder als Standardprofil entfernen.

Mit Visual Studio Code 1.55 lassen sich häufig genutzte Shells gleich über ein Dropdown-Menü im Terminal auswählen.

(Bild: Visual Studio Code Blog)

Die sogenannten Decorations für Editor-Tabs sind nun standardmäßig aktiviert. Via workbench.editor.decorations.colors und workbench.editor.decorations.badges lassen sie sich konfigurieren. Sie wurden mit dem Januar-Update (Version 1.53) eingeführt. "Dekorationen" bedeuten in diesem Zusammenhang beispielsweise Informationen zum Git-Status oder Diagnosen.

Der Editor für Tastaturkürzel greift nun auf ein neues Tabellen-Widget zu, sodass Nutzer die Größe der Spalten im Editor anpassen können. Darüber hinaus setzen die Entwickler hinter VS Code ihre Arbeit an den Erweiterungen für die Remote-Entwicklung weiter fort, mit denen Nutzer Container, eine Remote Machine oder das Windows Subsystem für Linux (WSL) als Entwicklungsumgebung nutzen können. Das Team arbeitet zudem weiter an der GitHub-Erweiterung für VS Code, mit der Nutzer Pull Requests und Issues direkt im Editor bearbeiten, erstellen und verwalten können.

Apple-Nutzer finden neue Symbole für Stable, Insiders und Exploration, die an das Design des neuen macOS Big Sur angeglichen wurden. Erst vor Kurzem hatte Microsoft zudem seinen quelloffenen Developer-Editor für ARM-Macs angepasst. Nähere Informationen zum März-Update des Sourcecode-Editors finden sich im Beitrag auf dem Visual-Studio-Code-Blog. Das VS-Code-Team bietet am 8. April ab 17:00 Uhr (MESZ) einen Livestream an, in dem sie eine Demo der Neuerungen in dieser Version präsentieren. Interessierte können live Fragen an die Experten stellen.

(mdo)