Teles will sich von RVS trennen
Das Berliner Kommunikationsunternehmen Teles will sein Engagement im ISDN-Bereich vollständig beenden.
Das Berliner Kommunikationsunternehmen Teles, das vor Jahren als ISDN-Hersteller bekannt geworden ist, will sich von seinem Tochterunternehmen RVS Datentechnik trennen. Das ehemals eigenständige Münchener Unternehmen RVS produziert für eine Reihe von ISDN-Kartenherstellern die integrierte ISDN-Software-Suite RVS Com, die Faxprogramm, Anrufbeantworter, Datenübertragungsprogramm und anderes mehr vereint. Die von RVS entwickelte Software sollen nun "konzernexterne Geschäftspartner vermarkten und betreuen", entsprechende Gespräche seien schon angelaufen, heißt es.
RVS-Mitarbeiter sind anscheinend selbst von der Entscheidung überrascht. Von den Trennungsplänen der Konzernmutter erfuhren die Münchener erst am gestrigen Donnerstag, berichten Mitarbeiter gegenüber heise online. Dr. Christian Kuhse, ein Sprecher der Teles, meinte auf Anfrage, dass sich RVS in der Vergangenheit einen hervorragenden Ruf erworben habe. Doch in jüngster Zeit war die Berliner Mutter mit stark rückläufigen Umsätzen und Erträgen anscheinend unzufrieden. Da man auch mittelfristig bei RVS wie in der gesamten ISDN-Branche keine Aussicht auf Besserung sieht, will man das Engagement nun beenden. Dies, so Kuhse nüchtern weiter, ist "die konsequente Realisierung unserer ausschließlichen Fokussierung auf ertragsstarke Aktivitäten, die bereits in 2000 und 2001 zur Einstellung beziehungsweise Trennung von Geschäftsbereichen geführt hat".
Mit dem Ausstieg bei RVS trennt sich Teles von seinem letzten Unternehmensbereich im ISDN-Markt. Im Dezember 2000 stellten die Berliner die Entwicklung und Produktion ihrer eigenen Teles-ISDN-Karten und -Tk-Anlagen ein. RVS Datentechnik ist seit August 1998 eine 100-prozentige Teles-Tochter und beschäftigt zurzeit rund 50 Mitarbeiter, davon 25 im Bereich Entwicklung. (dz)