Studie: Keine Beweise für Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunk

Es gebe auch keine Hinweise, dass Kinder und kranke oder alte Menschen empfindlicher auf elektromagnetische Felder reagierten als gesunde Erwachsene, so eine Studie des VDE.

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  • dpa

Nach einer neuen Studie im Auftrag des Verbands der Elektrotechnik (VDE) gibt es weiterhin keine Beweise für Gesundheitsschäden durch die Strahlung von Handys und Mobilfunkmasten. Es gebe auch keine Hinweise, dass Kinder und kranke oder alte Menschen empfindlicher auf die elektromagnetischen Felder des Mobilfunks reagierten als gesunde Erwachsene, teilte der VDE am Montag bei der Vorstellung der Studie in Berlin mit. Für die Untersuchung wurden nach Verbandsangaben 62 wissenschaftliche Publikationen aus jüngster Zeit ausgewertet.

Der Autor der Studie, Professor Jiri Silny von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, warnte allerdings, Handys könnten in einer Entfernung unter 20 Zentimetern Herzschrittmacher stören. "Da können wir keine Entwarnung geben." Handystrahlen könnten außerdem eine geringe Erwärmung im Kopf von einem Zehntel Grad bewirken. Es gebe auch Befunde, wonach Mobilfunkstrahlen sich auf die Reaktionszeit auswirkten. Diese seien allerdings noch nicht wissenschaftlich bestätigt.

Der Geschäftsführer des Informationszentrums Mobilfunk (IZMF), Immo von Fallois, teilte mit, die deutschen Netzbetreiber hätten zu Jahresbeginn für weitergehende Forschung zu dem Thema 8,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das IZMF ist der Verein der deutschen Netzbetreiber. In einem VDE-Positionspapier zur Studie heißt es: "Weder experimentell noch epidemiologisch konnten Mediziner Gesundheitsschäden durch elektromagnetische Felder des Mobilfunks nachweisen." Die bisherigen Studien sprächen demnach auch gegen einen Zusammenhang der Felder mit Krebserkrankungen. Weiter heißt es, der VDE unterstütze mit seiner Bewertung die Einschätzung der Strahlenschutzkommission (SSK), die weder einen wissenschaftlichen Nachweis noch einen wissenschaftlichen Verdacht von Gesundheitsbeeinträchtigungen feststellte. "Die SSK bestätigt, dass die geltenden Grenzwerte vor nachgewiesenen Gesundheitsgefahren ausreichend schützt". Die SSK berät das Bundesumweltministerium.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (Salzgitter) hatte Handynutzern im vergangenen Sommer wegen möglicher gesundheitlicher Risiken zur Vorsicht geraten. Vor allem Kinder sollten Mobiltelefone nicht benutzen, empfahl der Präsident der Behörde, Wolfram König. Auch nach seinen Angaben gibt es allerdings keine wissenschaftlichen Beweise für Gesundheitsgefahren durch den so genannten Elektrosmog. (dpa) / (jk)