Mars-Hubschrauber Ingenuity: Problem bei Flugtest, Erstflug verschoben
Eigentlich sollte Ingenuity am Sonntag zum ersten Mal über den Mars fliegen. Nachdem ein Test automatisch abgebrochen wurde, wurde die Premiere nun verschoben.
Der für den heutigen Sonntag angesetzte historische Erstflug des kleinen Hubschraubers Ingenuity auf dem Mars wurde verschoben. Das teilte die NASA mit und verwies auf Telemetriedaten, die am späten Freitagabend empfangen wurden. Ein Test der Rotoren sei von einem Überwachungsprogramm abgebrochen worden, das offenbar ein Problem bemerkt habe. Jetzt müssten erst einmal die Daten überprüft werden, um die Ursache zu verstehen. Erst danach solle ein neuer Termin für den Erstflug festgelegt werden. Der werde aber nicht vor dem 14. April stattfinden, ergänzte die US-Weltraumagentur noch. Zuletzt hatte sich Perseverance weiter von Ingenuity entfernt, um ihm nicht in die Quere zu kommen.
Atmosphäre viel dünner als auf der Erde
Ingenuity steht seit einer Woche allein auf dem Mars, der jüngste NASA-Rover Perseverance hatte ihn mitgebracht und abgesetzt. Seitdem war der Erstflug vorsichtig vorbereitet worden, dabei müssen die Verantwortlichen unter anderem immer die Energiereserven im Blick behalten, da Ingenuity seine Akkus jeden Tag nur über Solarpaneele aufladen kann. Wichtig war auch, dass das kleine Fluggerät die extrem kalten Nächte überstehen konnte, fallen die Temperaturen auf dem Mars doch auf bis zu -90 Grad Celsius. Noch am Freitag hatte die NASA erklärt, dass der erste Flug Ende des Wochenendes stattfinden solle, und zwar 04:54 Uhr MESZ am Montag. Ob der nun anvisierte Termin am 14. April gehalten werden kann, muss sich noch zeigen.
Ingenuity ist nicht Teil der Hauptmission von Perseverance, sondern Technikdemonstration. Sollte der Flug klappen, wäre es der erste eines menschengemachten Objekt über einen anderen Planeten. Aus mehreren Metern Höhe soll er Fotos machen, die die Oberfläche und die Umgebung von Perseverance aus einer neuen Perspektive zeigen. Bei seinem Erstflug soll er lediglich einige Meter in die Höhe steigen und über dem Startplatz schweben, bevor er wieder landet. Sollte das klappen, könnten weitere Flüge folgen. Ingenuitys Mission ist unter anderem deswegen besonders herausfordern, weil die Atmosphäre des Mars deutlich dünner ist, als die der Erde. Außerdem muss Ingenuity weitgehend autonom fliegen, da die Signallaufzeit für eine direkte Steuerung zu lang ist.
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(mho)