DuckDuckGo blockiert Googles FLoC per Erweiterung

Googles Cookie-Ersatz FLoC steht vielfach in der Kritik. Die Suchmaschine DuckDuckGo bietet deshalb eine Erweiterung, die das neue Tracking verhindert.

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(Bild: DuckDuckGo Blog)

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Weil DuckDuckGo meint, Googles Drittanbieter-Cookie-Ersatz FLoC sei mies für die Privatsphäre, hat der Suchmaschinenanbieter eine Erweiterung für Chrome herausgebracht, die das Tracking verhindert. Google greift für sein Federated Learning of Cohorts (FLoC) nämlich auf eine ID zu, die eine Art Fingerprinting zulässt, wie Kritiker meinen.

Zwar werden Nutzerinnen und Nutzer lokal im Browser verschiedenen Interessengruppen, hier Kohorten, zugeordnet, diese sind jedoch für Werbetreibende einsehbar – und entsprechend nutzbar. Google testet seit Kurzem die neue Methode bei einigen Menschen, ohne dass diese darüber informiert werden. DuckDuckGos Erweiterung mit dem Namen "Privacy Essentials" blockiert mit dem neusten Update nun auch FLoC, indem einfach die Übertragung verneint wird.

DuckDuckGo hat aber noch andere Optionen im Petto, um FLoC zu verhindern: "1. Nutzt nicht Chrome!", heißt es etwa im Blogbeitrag. Wahlweise wird die Änderung der Einstellungen empfohlen. Es scheint, als ließe sich mit den folgenden Handlungsweisen ausschließen, FLoC-Testperson zu werden: Sich nicht mit einem Google-Konto anzumelden, keine Synchronisation zuzulassen, die "Web und App Aktivitäten" zu deaktivieren sowie "Personalisierte Anzeigen" zu unterbinden. Google ist da allerdings nicht sehr klar.

Die Kritik, der sich DuckDuckGo anschließt, kommt unter anderem von der US-NGO Electronic Frontier Foundation (EFF). Sie sagt, es sei grundsätzlich eine "furchtbare Idee", weil sie vor allem Google selbst helfe. Die EFF bemängelt auch, dass Testpersonen nicht einwilligen müssen und bisher keine Tracking-Blocker auf FLoC ausgerichtet waren. Zudem liefen Drittanbieter-Cookies, die durch FLoC ersetzt werden sollen, noch bis mindestens 2023 in Chrome, während der Ersatz bereits im Gange ist. Die neue Methode sei laut Google zu 95 Prozent ebenso effektiv bei der zielgerichteten Werbung wie die vorherigen Tracking-Maßnahmen – weshalb es fragwürdig sei, was daran Privatsphäre-orientierter ist.

Webseiten-Betreiber können FLoC ebenfalls verhindern, indem sie dies im HTTP-Response-Header mitteilen. Die Suchmaschine DuckDuckGo ist grundsätzlich raus aus FLoC. Bisher laufen die Tests von Google nicht in DSGVO-Ländern.

(emw)