Bessere Ausbildung für die Mikrosystemtechnik

Sechs Aus- und Weiterbildungsnetzwerke sollen die Qualifizierung von Fachkräften in der Mikrosystemtechnik voranbringen.

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Von
  • Angela Meyer

Die Mikrosystemtechnik (MST) zählt zu den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Zukunftstechnologien. Damit Industrie und Wissenschaft die erhofften Chancen voll ausschöpfen können, fördert das BMBF neue Wege bei der Aus-und Weiterbildung von Fachkräften für die Mikrosystemtechnik und stattet sechs Aus- und Weiterbildungsnetzwerke mit insgesamt 4,5 Millionen Euro aus.

Die sechs Netzwerke haben den Wettbewerb des BMBF gewonnen. Sie wurden von einer unabhängigen Jury mit Experten aus Bildung, Forschung, Wirtschaft und Verbänden aus 21 Bewerbern ausgewählt und sollen in den kommenden drei Jahren dazu beitragen, das Qualifizierungssystem in der Mikrosystemtechnik parallel zur "rasanten" Technologieentwicklung auszubauen. Besonderen Wert legt das BMBF dabei auf die gezielte Nachwuchsförderung und Initiativen zur Frauenförderung. Die Aus- und Weiterbildungsnetzwerke sind Teil des Förderkonzeptes "Mikrosystemtechnik 2000+", mit dem das BMBF die Entwicklung der Mikrosystemtechnik mit jährlich 55 Millionen Euro fördert.

Die Gewinner-Netzwerke:

  • Durch das Netzwerk der Universität des Saarlandes und der Fachhochschule Kaiserslautern stehen professionell ausgestattete MST-Fertigungslinien für die Aus- und Weiterbildung in den "Prozesstechnologien der Mikrosystemtechnik" zur Verfügung.
  • Das von der TU München koordinierte Netzwerk bietet Schülerinnen und Schülern Projekte an, in denen sie die Funktionsweise von Mikrosystemen kennen lernen und selbst Mikrostrukturen entwerfen und herstellen können.
  • Im "Ausbildungsnetzwerk zur Förderung der Mikrosystemtechnik" der Universität Hannover sollen die Voraussetzungen für die gewerbliche Ausbildung in der MST durch den Ausbau von lehrstättenübergreifenden Lehrgängen, die Erarbeitung von Lehrmaterialien und spezielle Kurse für Berufsschullehrer und Ausbilder verbessert werden.
  • Das Netzwerk zur "Mikrosystemtechnik-Ausbildung in Norddeutschland", eingereicht durch das Zentrum für Mikrosystemtechnik in Berlin, will alle Aktivitäten der Bundesländer Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bündeln. Unter anderem sind eine Modularisierung der Ausbildung und ein Ausbilderhandbuch geplant.
  • Das "Aus- und Weiterbildungsnetzwerk zur Fachkräftesicherung in der Mikrosystemtechnik in Thüringen", eingereicht durch das Bildungswerk für berufsbezogene Aus- und Weiterbildung gGmbH (BWAW) in Thüringen, will eine berufs- und disziplinübergreifende Infrastruktur schaffen, die die Kompetenzentwicklung in der Mikrosystemtechnik unterstützt. Dazu sollen die Aus- und Weiterbildungsinhalte kontinuierlich den Anforderungen aus den Anwendungsunternehmen angepasst werden.
  • Das Netzwerk des Berufsförderzentrums Essen e.V. plant, vor allem Studienaussteiger aus Bereichen mit ingenieur- oder naturwissenschaftlichem Hintergrund und Umschüler für Tätigkeiten in Bereichen der Mikrosystemtechnik zu interessieren und zu qualifizieren. Hierfür werden unter anderem multimediale Lehr- und Lernmaterialien erstellt.

Die Netzwerke binden Partner aus Aus- und Weiterbildung, Forschung und Entwicklung, aber auch Anwendungsbetriebe, Schulen und Universitäten in die Netzwerkaktivitäten mit ein. Weitere Informationen zu den Aus- und Weiterbildungsnetzwerken gibt es beim VDI/VDE-Technologiezentrum Informationstechnik GmbH (globisch@vdivde-it.de). (anm)