Werkstattberichte: Neues aus den Fablabs und der Makerszene

Krisen müssen bewältigt werden, keine Zeit auszuruhen. Maker in Makerspaces, Fablabs und auf Events machen weiter und stellen sich den Aufgaben von morgen.

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(Bild: repaircafeoldenburg.org)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Carsten Wartmann
Inhaltsverzeichnis

Ja, wir sind alle müde und frustriert, die Corona-Pandemie ist noch lange nicht zu Ende. Wir müssen uns jetzt Gedanken machen, wie es weitergeht, und alles, was aus dieser Krise gelernt wurde, mitnehmen. Die nächste Krise kann schneller kommen, als wir denken – in der Tat ist der Klimawandel ja schon da und alternative Mobilität, Recycling und Reparatur sind Themen, die auch von Makern und Makerspaces direkt zu den Menschen gebracht werden.

In der Hoffnung, dass die Impfungen eine Besserung der Pandemie-Situation bringen, werden vielerorts wieder Präsenzveranstaltungen geplant, während andere weiterhin die – gar nicht so schlecht funktionierenden – Onlineveranstaltungen favorisieren. Am Ende wird sich vielleicht auch die, so oft zitierte, "Digitalisierung" noch weiter in Lehre und Ausbildung eingliedern. Als Vater kann ich, nach den Erfahrungen des letzten Jahres, nur sagen: Zeit wäre es!

Die Initiative Jugend hackt ist sehr aktiv, am 19. April wurde in Berlin im xHain hack+makerspace ein neues Jugend hackt Lab eröffnet. Im laufenden Jahr 2021 sollen noch weitere Standorte eröffnet werden. Hier ist das Motto: Egal, wie und wann wir alle aus der Krise herauskommen, es muss weitergehen. Damit es besser weitergeht, sollen Zukunftsvisionen, Utopien, Lösungsansätze und spannende Projekte mit den Jugendlichen entwickelt werden, sei es in den Labs, bei den Events oder bei anderen Community-Veranstaltungen.

Das Motto von Jugend hackt für 2021: "Danach" Masken an den Nagel und weiter gehackt.

(Bild: jugendhackt.org)

Eine Programmvorschau auf nächste Termine: Hamburg 09.–11.07., Köln 11.–13.06, Frankfurt am Main 14.–16.05, Berlin 8.–10.10.

Repaircafes und Reparaturinitiativen, zusammen mit den Themen Recycling und Müllvermeidung wurden von der Pandemie natürlich stark beeinträchtigt. Dabei sind diese Themen ja ein guter Anknüpfpunkt an eine weitere Krise, die medial von der Corona Krise verdrängt wurde: die Klimakrise.

Mit großem Einsatz wurden aber manche Aktivitäten weiter geführt. Auch Online-Reparatur kann funktionieren, wie das Netzwerk Reparatur Initiativen zeigt. Hier wird pragmatisch die Hilfe zur Selbsthilfe gegeben. Termine gibt es genug und auch wenn jetzt alles online stattfindet, kann man ja schon mal Networking betreiben, für die Zeit nach der Pandemie.

Aber auch die Aufklärung, Lobbyarbeit und politischen Initiativen laufen weiter: Das Reparaturnetzwerk Wien wird nicht müde aufzuklären: "Die Reparatur hängt alle anderen abfallwirtschaftlichen Maßnahmen beim Potenzial für neue Arbeitsplätze locker ab! Das belegt eine internationale Studie und beweist aufs Neue, dass der Weg aus der Wegwerfgesellschaft nur über mehr Reparatur führen kann." Daneben werden beim Reparaturnetzwerk Wien natürlich auch die praktischen Belange nicht vernachlässigt.

Einen Abriss der Entwicklung 2019 bis 2021 des Rechts auf Reparatur vom Runden Tisch Reparatur fasst die Entwicklung auf einer Zeitachse zusammen. Leider mussten hier oft die von Industrie und Politik gern genutzten Worte "verspricht", "fordern", "wollen", "geplant" verwendet werden. Die positiven Aussagen sind eher in den Nachbarländern zu finden und erhielten hierzulande eine Absage. Als kleines Fazit bleibt aber, das bald Wahlen sind und wir alle am Thema dran bleiben müssen.

Der Verbund offener Werkstätten und das Habitat Augsburg hatten eine Kampagne zur Finanzierung laufen, um den Umzug und den Erhalt des Habitats zu ermöglichen. Hier konnte man auch ohne Mitgliedschaft Geldgeber werden und sogar mit einer Verzinsung rechen. Die Hinweise zu dieser Art der Vermögensanlage sind zu beachten.

Die Kampagne hatte 190.000 Euro als Ziel und wurde am Sonntag erfolgreich mit 192.500 Euro beendet. Dies ist bisher die größte Kampagne dieser Art, soweit uns bekannt, und eine(!) Antwort auf die immerwährende Frage, wie sich Makerspaces und Co. dauerhaft finanzieren lassen.

05.05.2021, 19:00 bis 22:00 Uhr Online: 3D-Modelle für 3D-Druck (anhand Autodesk Fusion 360)
online
05.05.2021, 16:30 bis 17:30 Uhr [ViNN:Lab] " Oszilloskop-Musik: Formen und Bilder auf einem Oszilloskop " - Workshop@home online
14.05.2021 bis 16.05.2021 , ganztags CNC14 Fräsenbau-Workshop Kirchheim unter Teck
22.05.2021 , ganztags FabLabKids: Arduino Einsteigerkurs online

Diese und weitere Termine stehen laufend aktualisiert in unserem Veranstaltungskalender. Dort könnt ihr auch eigene Termine eintragen. Orte zum Selbermachen in Eurer Nähe findet ihr in unserer Makerspace-Karte – dort sind auch die kommenden Maker Faires verzeichnet. Haben wir etwas übersehen? Dann freuen wir uns über Hinweise. (caw)