Happy Lab Wien: Große Neueröffnung nach Umzug

An dem neuen Standort gibt es viel Platz, neue Maschinen, großzügige Werkstattbereiche und erweiterte Möglichkeiten für Mitglieder.

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(Bild: Happylab Wien)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Carsten Wartmann

Nach vielen Umbauarbeiten und einem großen Umzug ist es soweit: Das neue Happylab in Wien im Stuwerviertel ist eröffnet. Mit dem Umzug in den neuen Standort wurde die Fläche auf über 900 m2 verdreifacht.

In den vergangenen Wochen wurde gehämmert und gebohrt, gesägt und geschraubt, gelötet und geschweißt, damit aus der ehemaligen Elektromotorenfabrik rechtzeitig zur Eröffnung ein Makerspace wird. Wie es sich für einen echten Makerspace gehört, wurde die Einrichtung selbst gebaut.

Die Location in der Schönngasse 15-17, 1020 Wien, ist nur ein paar Minuten vom alten Standort entfernt und gut von U1 (Vorgartenstraße) und U2 (Messe - Prater) erreichbar. Mit dem neuen Happylab bekommt Wiens Maker- und Start-up-Szene eine neue Innovationswerkstatt, in der Ideen und Projekte mit High-Tech-Maschinen umgesetzt werden können.

Happylab in Wien (17 Bilder)

Blick in die Innovationswerkstatt für Start-ups, Gründer:innen und Maker (Bild: © Franzi Kreis)

Wir hatten die Gelegenheit, Leyla Jafarmadar vom Happylab Wien ein paar Fragen zu stellen:

Was ist das Happylab, wann und vom wem gegründet?

Auf das Happylab treffen viele Begriffe zu: Fab Lab, Makerspace, Innovationswerkstatt, Co-Making-Space… Kurz: Wir sind eine offene Werkstatt mit Standorten in Wien, Salzburg und Berlin, in der Menschen ihre Projekte mit Lasercutter, 3D-Drucker & Co. ganz einfach selbst umsetzen können.

Unsere Geschichte beginnt im Jahr 2006: Die Happylab-Gründer Karim Jafarmadar und Roland Stelzer arbeiteten damals an eigenen Forschungsprojekten, für die sie sich eine kleine Fräse und andere Werkzeuge zulegten. Schnell kam die Idee auf, die eigene kleine Werkstatt in einer unscheinbaren Garage für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und so auch anderen Menschen diese Möglichkeit zu geben, ihre Ideen zu verwirklichen. Ohne es zu wissen, gründeten die beiden damals den ersten Makerspace Österreichs und waren damit europaweit Pioniere der Maker-Szene.

Was bietet Ihr den Leuten an?

Mit einer Happylab-Mitgliedschaft kann man bei uns rund um die Uhr an eigenen Projekten arbeiten. In unseren Workshops zeigen wir, wie einfach der Umgang mit den digitalen Produktionsmaschinen ist. Es braucht also keine Vorkenntnisse, um bei aktiv werden zu können.

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Wie funktioniert das in Pandemiezeiten?

Das Happylab ist auch in Pandemiezeiten unter Einhaltung der geltenden Sicherheitsmaßnahmen geöffnet. Wir können durch unser Zutrittssystem (fabman.io) genau regeln und nachverfolgen, wer sich wie lange im Lab aufhält und achten penibel auf die Einhaltung aller gängigen Hygienemaßnahmen. Nur Veranstaltungen und Workshops können im Moment leider nicht stattfinden - dafür haben wir uns aber einige Online-Tutorials ausgedacht, die auf unserem Youtube-Kanal zu sehen sind.

Was sind die coolen High-Tech Maschinen?

Mit dem Umzug in den neuen Standort haben wir unsere Fläche auf über verdreifacht. Genug Platz, um unseren Maschinenpark mit vielen neuen Geräten vor Allem in den Bereichen Metallbearbeitung, Holzbearbeitung & Finishing zu erweitern. Zu den Highlights zählen:

  • Metall-Laser zum Schneiden verschiedenster Metalle - von 12 mm Stahl bis 4 mm Aluminium
  • Großformatige CNC-Fräse mit automatischem Werkzeugwechsler, Vakuumtisch, Spanabsaugung für große Holzarbeiten
  • Schweißplatz inkl. MAG-, WIG- & Elektroden-Schweißgeräten zum Schweißen verschiedenster Metalle - wie Stahl, Niro oder Aluminium
  • vollausgestattete Holz- & Metallwerkstatt für professionelle Holz- & Metallarbeiten

Jetzt heißt es für uns: Schulungs- und Sicherheitskonzepten für die neuen Maschinen erarbeiten, damit sie in Betrieb gehen können. Auch ein integrierter Co-Working-Space wird schon bald Teil des neuen Happylab-Angebots. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Wie ist es mit traditionellen Handmaschinen? Gibt es neben den CNCs auch Platz, um Staub und Späne manuell fliegen zu lassen?

Im neuen Happylab treffen digitale Produktionsmaschinen und analoge Werkzeuge aufeinander. Beide Bereiche sind uns sehr wichtig und haben in unserem neuen Space nebeneinander Platz.

Apropos Späne: Wie sieht Eurer Konzept aus, damit alle sicher und mit Freude bei Euch arbeiten können?

Uns ist es natürlich sehr wichtig, dass sich unsere Mitglieder sich sicher fühlen, bevor sie an den Maschinen arbeiten. Deshalb bieten wir vor der ersten Nutzung Einschulungen an, die alle wichtigen Sicherheitshinweise beinhalten und absolviert werden müssen. Für die neuen Holz- und Metallwerkstätten erarbeiten wir gerade ein umfangreiches Schulungs- und Sicherheitskonzept, damit sich auch wirklich jede:r sicher an den Maschinen fühlt.

Was bietet Ihr noch an, um auch Menschen anzuziehen, die nicht so in der Maker-Szene verankert sind? Und was könnt Ihr Startups und den klassischen Erfindern anbieten?

Wir organisieren seit 2016 die Maker Faire Vienna, mit der wir ein sehr breites Publikum erreichen und für die Maker Szene begeistern können. Für Start-ups haben wir im neuen Happylab einen Co-Working-Space integriert - damit bieten wir Werkstatt, Büro und Austausch mit einer innovativen Community an einem Ort. Außerdem bieten wir in Zukunft Coachings und Workshops zu Themen wie Rapid Prototyping, Unternehmensgründung, Zertifizierung an, um Start-ups unter die Arme zu greifen.

(caw)