Unendliche Weiten: Darauf sollten Sie beim Teleskop-Kauf achten

Refraktor oder doch Reflektor? Azimutal oder parallaktisch? Wir zeigen, wie Sie das passende Teleskop finden, um Mond, Mars und Sterne zu beobachten.

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(Bild: Sunti/Shutterstock.com)

Lesezeit: 33 Min.
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Der Weltraum, unendliche Weiten: Der Blick in den Sternenhimmel regt nicht nur bei Kindern die Fantasie an, auch Erwachsene lassen sich von fernen Planeten und Sternen schnell faszinieren. Mit einem Teleskop, das Sie in einer wolkenlosen Nacht auf dem Balkon, der Terrasse oder einfach im Park aufstellen, kommen Sie dem Mars, den Ringen des Saturn oder einer anderen Milchstraße näher. Doch damit der Forscherdrang nicht gleich hinterm Mond links abbiegt, gilt es einige grundsätzliche Dinge vor dem Kauf zu beachten. Wir zeigen, um welche Punkte es sich handelt und geben Tipps, mit denen der Blick in den Weltraum gelingt.

Bei vielen Modellen beträgt die Lieferzeit Stand Mai 2021 sechs, acht oder noch mehr Wochen, in einigen Fällen geben die Hersteller gar keine Lieferzeiten mehr an. Der Griff zum erstbesten verfügbaren Teleskop ist deshalb naheliegend. Bei Preisen, die schnell die 500-Euro-Marke überschreiten, sollten Sie jedoch auf Fehlkäufe verzichten und sich stattdessen in Geduld üben. Zwar erlauben alle Modelle einen näheren Blick auf den Mond, hier enden jedoch schon fast die Gemeinsamkeiten.

Himmelsbeobachtung und Astrofotografie

Zunächst sollten Sie überlegen, was Sie konkret beobachten wollen. Steht vor allem der Mond mit seiner mit Kratern übersäten Oberfläche im Mittelpunkt, reicht eine vergleichsweise geringe Vergrößerung aus. Anders sieht es aus, wenn Sie die Ringe des Saturn zählen oder einen Blick auf Uranus oder weit entfernte Milchstraßen und Nebel werfen wollen. In all diesen Fällen sollte das Modell der Wahl einen möglichst hohen Vergrößerungsfaktor bieten. Da viele Teleskope über austauschbare Okulare verfügen, reichen die Angaben des Teleskopherstellers bezüglich der Vergrößerung nicht aus. Sie können sie aber schnell im Kopf berechnen: Teilen Sie einfach die Brennweite des Teleskops durch die Brennweite des Okulars (V = f / fOkular). Die Kombination aus 1000 mm Teleskopbrennweite und 20 mm Okularbrennweite ergibt demzufolge eine Vergrößerung um den Faktor 50. Nutzen Sie stattdessen ein 5-mm-Okular, fällt die Vergrößerung bereits 200-fach aus.